Über drei Jahre hinweg haben sich Forschende der ZHAW mit der Frage beschäftigt, wie Energiediskurse in der Schweiz „modelliert, wie sie analysiert und wie Ergebnisse für die Kommunikationspraxis nutzbar gemacht werden können“, informiert die Hochschule in einer Mitteilung. Ihr Projekt war vom Bundesamt für Energie (BFE) gefördert worden. Auf Basis der bis 2010 zurückreichenden ausgewerteten Daten wurde eine rund 1,2 Milliarden Wörter umfassende Textsammlung erstellt. Die Forschungserkenntnisse sollen Wege aufzeigen, „wie sich Akteure der energiepolitischen Transformation und anderer, verwandter Politikbereiche in den grossen Datenmengen öffentlicher Diskurse orientieren und für sie relevante Analysen durchführen können“, schreibt die ZHAW.
Erste Erkenntnisse aus den gesammelten Daten zeigten auf, „dass sich die Energiediskurse in den Schweizer Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch nicht nur voneinander unterscheiden, sondern auch wechselseitig beeinflussen“, wird ZHAW-Forscher Peter Stücheli-Herlach vom Departement Angewandte Linguistik in der Mitteilung zitiert. So seien erneuerbare Energien in deutschsprachigen Diskursen bereits gleichstark vertreten wie nichterneuerbare. Diese Relevanz sickere „zum Beispiel durch Übersetzungen“ auch in die noch mehr von fossilen Energien geprägten französisch- und italienischsprachigen Diskurse ein. Als Schweizer Besonderheit in der europäischen Energielandschaft schätzen die Forscher die herausragende Bedeutung der Wasserkraft in den Schweizer Energiediskursen ein. hs