OECD senkt Wachstumserwartungen

Paris - Der Ausbruch des Coronavirus belastet die Weltwirtschaft. Die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) senkt ihre Wachstumsprognose für 2020 von 3,0 auf 2,4 Prozent. Wenn die Epidemie weitere Länder erfasst, würde das Wachstum auf 1,5 Prozent halbiert.

Die Corona-Epidemie hat die Wirtschaft in China ausgebremst. Die OECD erwartet laut einer Mitteilung für die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt dieses Jahr nur noch ein Wachstum von „unter 5 Prozent“. Das wäre das schwächste Wachstum seit Jahrzehnten. Im November war die Denkfabrik der Industriestaaten noch von einem Wachstum in China von 6,1 Prozent ausgegangen.

Weltweit erwartet die OECD 2020 nur noch ein Wachstum von 2,4 Prozent, und zwar im besten Fall. Damit wäre das Wachstum niedriger als in jedem anderen Jahr nach der Finanzkrise von 2009. Die Epidemie belastet die Wirtschaft, indem sie die Wertschöpfungsketten unterbricht, den Tourismus ausbremst und das Vertrauen der Unternehmen und der Konsumenten schwächt.

Falls die Corona-Epidemie weitere Staaten in Asien und im Pazifikraum sowie andere entwickelte Volkswirtschaften erfasst, dann dürfte die Weltwirtschaft dieses Jahr nur noch um 1,5 Prozent wachsen. Das ist halb so viel, wie die OECD noch im November prognostiziert hat.

Das Coronavirus treffe auf eine Weltwirtschaft, die bereits durch Handelsstreitigkeiten und politische Spannungen geschwächt worden sei, wird OECD-Chefökonom Laurence Boone in der Mitteilung zitiert. „Die Regierungen müssen sofort handeln, um die Epidemie einzudämmen, das Gesundheitswesen zu unterstützen, die Menschen zu schützen, die Nachfrage anzukurbeln und denjenigen Unternehmen finanziell helfen, die am meisten betroffen sind.“ stk

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