(CONNECT) Schweizer Privatbanken haben 2024 ihre verwalteten Vermögen um 14 Prozent auf 3,4 Billionen Franken erhöht, „so viel Vermögen wie noch nie“, laut einer Mitteilung von KPMG. Insbesondere mittelgrosse Banken zogen neue Vermögen an. Das geht aus der Studie „Clarity on Swiss Private Banks“ von KPMG Switzerland und der Universität St.Gallen hervor.
Die Banken steigerten ihre Gesamterträge von 20,5 Milliarden Franken auf 21,4 Milliarden Franken und erhöhten ihre Gewinne trotz rückläufiger Zinserträge von 3,1 auf 4,0 Milliarden Franken. Das Kosten-Ertragsverhältnis stieg somit leicht von 74,3 auf 75,5 Prozent im Median und bleibt damit immer noch auf einem „historisch tiefen Niveau", wie es in der Mitteilung heisst. Grund für den Anstieg des Kosten-Ertragsverhältnis waren die operativen Kosten, die 2024 um 500 Millionen Franken zunahmen und bei 15,3 Milliarden Franken lagen. Der Anstieg ist laut Mitteilung grösstenteils auf Personalkosten zurückzuführen, die um 347 Millionen Franken auf 10,6 Milliarden Franken anstiegen.
Die Zahl der Schweizer Privatbanken sank laut Studie durch Übernahmen in der zweiten Hälfte 2024 und ersten Hälfte 2025 von 85 auf 83. Bis Ende Jahr wird sie auf unter 80 sinken. Das ist nur noch knapp die Hälfte der 156 Privatbanken, die vor 15 Jahren aktiv waren.
Die Studie identifiziert zudem zwei Geschäftsmodelle, die eine höhere und nachhaltige Profitabilität bewirken: eine stark diversifizierte, internationale Präsenz oder eine Nischentätigkeit, die sich auf den Schweizer Markt und wenige Kernleistungen beschränkt. „Um im gegenwärtigen Umfeld erfolgreich zu sein, müssen die Schweizer Privatbanken entweder die nötige Grösse und Breite erreichen oder sich für eine fokussierte Nischen-Strategie entscheiden, bei der sie punkto Kundennähe führend sein können“, erklärt Christian Hintermann, Bankenexperte bei KPMG Schweiz. ce/ja