Manuela Beer: «Die Bilateralen III sind ein Muss, um wirtschaftliche und rechtliche Klarheit zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu stärken.»

Zürichs Attraktivität steht und fällt mit der unternehmerischen Freiheit

Manuela Beer, CEO von PKZ, spricht im Interview über Zürichs Stärken im internationalen Vergleich, die Herausforderungen hoher Steuern und Regulierung sowie die Dringlichkeit, den Standort wettbewerbsfähig zu halten. Sie fordert mehr unternehmerische Freiräume, eine pragmatische Einwanderungspolitik und eine gezielte Förderung von Innovationen – damit Zürich auch in Zukunft wirtschaftlich an der Spitze bleibt.

Wo sehen Sie die grössten Stärken Zürichs im internationalen Vergleich?

Zürich ist ein dynamisches Wirtschaftszentrum mit internationaler Ausstrahlung und kurzen Distanzen. Die Stadt zeichnet sich durch Spitzenleistungen in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Technologie, Bildung, Forschung und Entwicklung aus. Hinzu kommt ein attraktives Retail- und Kulturangebot, das sowohl Einwohner als auch internationale Besucher anzieht. Die hohe Lebensqualität mit See und Alpen lockt Talente an und fördert unternehmerische Kreativität. Eine exzellente Infrastruktur, inklusive S-Bahn-Netz und hervorragender Luftverkehrsanbindung, macht den Standort besonders attraktiv.

Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Herausforderungen bestehen vor allem bei den hohen Lebens- und Geschäftskosten, die auch für Detailhandelsunternehmen wie PKZ eine Belastung darstellen. Insbesondere die hohen Steuern im Kanton Zürich machen es Unternehmen schwer, wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem gibt es in unserer Branche Verbesserungsbedarf bei der Verfügbarkeit von Fachkräften. Auch die Kreativwirtschaft und Start-ups sollten stärker gefördert werden, um innovative

Der Fachkräftemangel wird sich weiter verschärfen. Welche Lösungen sehen Sie?

Wir müssen in Bildung und Ausbildung investieren, um junge Talente mit den richtigen Qualifikationen auszustatten. Bei PKZ setzen wir auf das duale Berufsbildungssystem und die kontinuierliche Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Gleichzeitig braucht es eine pragmatische Einwanderungspolitik, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Digitalisierung und Automatisierung helfen zusätzlich, Prozesse effizienter zu gestalten und Fachkräfte gezielt für wertschöpfende Aufgaben einzusetzen.

Wie wichtig sind stabile Beziehungen zur EU für Ihre Geschäftstätigkeit?

Die EU ist ein zentraler Markt für den Detailhandel und Schweizer Marken, sowohl in der Warenbeschaffung als auch im Absatz. Stabile Beziehungen sind essenziell für die Rekrutierung von Fachkräften und den Zugang zu Forschungsgeldern. Die Bilateralen III sind daher ein Muss, um wirtschaftliche und rechtliche Klarheit zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz zu stärken.

Was muss geschehen, damit Zürich auch in 20 Jahren ein führendes Wirtschaftszentrum bleibt?

Ein unternehmensfreundliches Klima mit wettbewerbsfähigen Steuern, bezahlbaren Geschäftsflächen und einer starken Forschungslandschaft ist essenziell. Zudem sollten Digitalisierung und Innovation gezielt gefördert werden. Eine nachhaltige Stadtentwicklung und pragmatische Einwanderungspolitik sind ebenso wichtige Faktoren für den langfristigen Erfolg des Standorts.

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