(CONNECT) Die Ökonominnen und Ökonomen der UBS konstatieren in ihrem aktuellen Outlook Schweiz hohe Belastungen für Unternehmen, die in die USA exportieren. Der Ausblick sei für diese Unternehmen düster. Sie fürchten einen weiteren Vertrauensverlust in den Dollar und damit wachsende Kapitalzuflüsse in den Franken. Damit würde die in diesem Jahr bereits beobachtete Aufwertung des Franken um 10 Prozent gegenüber dem Dollar weiter befeuert. Das trifft auch die Schweizer Wirtschaft insgesamt.
„Sollte das Vertrauen in den US-Dollar weiter erodieren, könnte der Schweizer Franken als sicherer Hafen noch stärker gefragt sein – mit weitreichenden Konsequenzen für die Schweizer Wirtschaft“, wird Maxime Botteron, Ökonom bei UBS Chief Investment Office Global Wealth Management, in einer Mitteilung der Grossbank zitiert. Gleichzeitig sei der Spielraum für weitere Zinssenkungen ausgeschöpft. Negativzinsen erwartet die UBS nicht.
Der Konjunkturausblick hängt laut dieser Analyse davon ab, wie hoch die US-Zölle für die Schweizer Exporteure letztendlich ausfallen, so die UBS. Selbst wenn sie noch auf EU-Niveau angeglichen würden, rechnen die Analystinnen und Analysten mit einer leichten Schrumpfung der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte. Für 2025 erwarten sie ein Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts von 1,3 Prozent und für 2026 von 0,9 Prozent.
„Falls die Zölle aber auf dem aktuellen Niveau verharren, könnte das BIP-Wachstum über vier Quartale um rund 0,4 Prozentpunkte tiefer ausfallen“, schätzt UBS-Chefökonom Daniel Kalt. Würde sich jedoch eine Verlagerung der Pharmaproduktion in die USA als Reaktion auf die Zölle über fünf Jahre erstrecken, könnte das bis zu einem Viertel des prognostizierten Wachstums kosten. „Eine tiefe Rezession dürfte der Schweizer Wirtschaft aber auch in diesem Fall erspart bleiben.“ ce/mm