(CONNECT) Das 1900 als Luxus-Sanatorium eröffnete Hotel Schatzalp in Davos hat mit Unterstützung von Architekturforschenden der ETH Zürich eine neue Fassade erhalten. Gebaut wurde mit digitalen Hilfsmitteln. Den Auftrag zur Umsetzung erhielten gemäss einer Mitteilung der ETH das ansässige Holzbauunternehmen Künzli Davos AG und das auf Augmented-Reality-Technologie spezialisierte Instructive Construction AG (Incon.ai). Incon.ai ist eine Ausgründung der ETH und hat seinen Sitz im Technopark Zürich.
Die Entwürfe für die Neuinterpretation hat ein Team um die Architekturprofessoren Fabio Gramazio und Matthias Kohler am ETH-Departement Architektur entwickelt. Die Aufgabe an die Architekturforschenden war es, das Erscheinungsbild zu erhalten und digitale Technologien in traditionelles Handwerk und in Betriebsabläufe zu integrieren. „Basierend auf der Entwurfslogik des Alten haben wir die Balustraden neu interpretiert“, wird Fabio Gramazio zitiert.
Matthias Kohler sieht darin eine „grundlegende Veränderung der Art und Weise, wie man baut“. Das Digitalmodell ersetze den Doppelmeter bei klassischen Konstruktionsverfahren. Das mittels Augmented Reality geschaffene Digitalmodell vereinfache die Planung für Handwerkerinnen und Handwerker und der Mensch bringe seine Fingerfertigkeiten und Intuition ein. Wie Kohler betont, behalte der Mensch unverändert die Kontrolle über den Prozess.
Die Holzbalustraden an dem Gebäude waren in die Jahre gekommen und hätten heutige Sicherheitsstandards nicht mehr erfüllt, heisst es zur Begründung. Zudem sei das typische Erscheinungsbild der Schatzalp mit den geschlossen über die Südfassade angebrachten Loggien durch zahlreiche Veränderungen beeinträchtigt gewesen. ce/heg