(CONNECT) Die ESA testet seit August die erste rein europäische Version einer Wasserstoff-Maser-Atomuhr von Safran Timing Technologies aus Neuenburg. Ein solches Gerät von Safran, das Wasserstoffatome zur Zeitmessung verwendet, wurde laut einer Mitteilung der ESA in einer ihrer Bodenstationen für interplanetare Missionen im westaustralischen New Norcia in Betrieb genommen. Dort unterstützt es zwei Weltraumantennen mit einem Durchmesser von je 35 Metern.
Der tägliche Betrieb des globalen ESA-Netzwerks von Bodenstationen erfordert eine grosse Flotte aktiver Wasserstoff-Maser. Sie sind für die Navigation von Raumfahrzeugen im Sonnensystem von entscheidender Bedeutung.
„Die Entwicklung eines rein europäischen aktiven Wasserstoff-Maser-Systems ist eine strategische Notwendigkeit für die Autonomie Europas bei der hochpräzisen Ortung, Navigation und Zeitmessung“, so Sinda Mejri, Projektmanagerin der ESA für die Entwicklung des All-European Maser, in der Mitteilung. „Nur eine Handvoll Unternehmen der Welt sind in der Lage, solche ultrastabilen Uhren herzustellen. Diese Errungenschaft demonstriert die Fähigkeit Europas, seine technologische Unabhängigkeit zu sichern.“
Auch Safrans Produktmanager Gilles Dibiel betont, dass dieser Meilenstein die Kompetenz Europas bei hochpräzisen Zeitmesslösungen unterstreiche. „Das All-European Maser-Projekt bekräftigt unser Engagement für die Bereitstellung modernster Technologien mit einer vollständig europäischen Lieferkette“, wird er zitiert. Projektmanagerin Mejri äussert sich zuversichtlich, dass die nun begonnene Testphase „einen Anwendungsfall liefern wird, der andere Nutzer ausserhalb der ESA dazu inspirieren wird, diese europäische Uhr zu übernehmen“.
Im Rahmen einer von der ESA koordinierten Initiative hatte Safran diese Technologie Anfang des Jahres vorgestellt. Beim ACES-Projekt der ESA wurde sie in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Gravitation und Astrophysics der Universität Zürich bereits eingesetzt. ce/mm