UBS plädiert für Abbau von Hürden in der Energiepolitik

Zürich - Die UBS hält die Schweiz bei der Energiesicherheit für relativ gut aufgestellt. Sie plädiert jedoch dafür, Hürden in der Energiepolitik abzuräumen. Ansonsten steige das Risiko für einen Strommangel auch in der Schweiz.

Die UBS geht in ihrem aktuellen UBS Outlook Schweiz insbesondere der Frage nach, wie es um die Energiesicherheit der Schweiz bestellt ist. Die Frage, ob der Schweiz „ein Lichterlöschen“ drohe, beantworten die Analysten der Zürcher Grossbank dabei eher mit nein. Der Schweiz dürfte auch im Fall eines abrupten Lieferstopps aus Russland „die weiche Landung gelingen“, schreiben die Analysten in einer Mitteilung zum Outlook. 

Die Schweizer Wirtschaft sei „wenig anfällig für höhere Energiepreise“, argumentieren die Analysten. Sie sind zudem der Ansicht, dass „die vergleichsweise höhere Resilienz der Schweiz“ auch die Auswirkungen einer Rezession im Euroraum abdämpfen kann. 

Bei mittel- und langfristigen Risiken im Energiebereich sehen die Analysten allerdings Handlungsbedarf. Die Verpflichtung der EU-Netzbetreiber, in den nächsten Jahren 70 Prozent der Aussenhandelskapazitäten an Energie für den eigenen Binnenmarkt zu reservieren, bringe für die Schweiz mittelfristig die Gefahr eines Strommangels im Winter mit sich. Langfristig liesse sich die vom Ausstieg aus fossiler Energie und Atomkraft erzeugte Lücke nur schliessen, wenn notwendige Solarkapazitäten rechtzeitig aufgebaut werden.

Nach Ansicht der Analysten der UBS sind die Hürden im Bereich Energiesicherheit „selbstgemacht“. Im grenzüberschreitenden Handel mit Energie müsse das Land Wege finden, „die Zusammenarbeit mit der EU im Energiebereich weiterzuentwickeln, auch wenn sich die Beziehung abgekühlt hat“. Beim Aufbau neuer Produktionskapazitäten für erneuerbare Energien müssten „administrative und rechtliche Hürden abgebaut werden“. hs 

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