Krieg löst Pandemie im Sorgenbarometer Schweizer KMU ab

Winterthur - Zwei Drittel der KMU halten den negativen Einfluss der Pandemie auf ihre Geschäftstätigkeit für überwunden. Drei Fünftel der Unternehmen rechnen jedoch mit negativen Folgen durch den Krieg in der Ukraine. Dies zeigt eine Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Die Pandemie habe ihren Schrecken für die Mehrheit der KMU verloren, schreibt die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in einer Mitteilung zum von der ZHAW School of Management and Law erstellten aktuellen Coronavirus-KMU-Panel. Ihm zufolge gehen nur noch 31 Prozent der befragten Unternehmen von negativen Auswirkungen der Pandemie auf die eigene Geschäftstätigkeit aus. Bei der Erhebung sechs Monate zuvor hatte der Wert noch bei 39 Prozent gelegen.

Allerdings rechneten aktuell drei Fünftel der KMU mit negativen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, erläutern die Analysten der ZHAW. „Der Krieg in der Ukraine hat die Pandemie im Sorgenbarometer der KMU abgelöst“, wird Studienleiter Andreas Schweizer in der Mitteilung zitiert. Besonders stark sind die Befürchtungen bei Unternehmen der Branchen Chemie, Detailhandel, Maschinenbau und Elektroindustrie ausgeprägt.

Dabei rechnet nur eine einstellige Minderheit der Unternehmen damit, durch die geopolitische Lage in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen geht aber zumindest kurzfristig von einer starken bis existenzbedrohenden Verschlechterung der Verfügbarkeit von Rohstoffen aus. Für 36 Prozent der Befragten wird diese auch in einem Jahr noch eine Rolle spielen. „Der kurzfristige Ausblick in diesem Bereich fällt schon länger skeptisch aus“, erläutert Schweizer. „Nun mehren sich bei den KMU auch die Sorgen auf lange Sicht.“ hs

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