(CONNECT) Das Biotech-Unternehmen CDR-Life aus Horgen und Boehringer Ingelheim erweitern ihre bisherige Zusammenarbeit gemäss einer gleichlautenden Mitteilung beider Partner um eine globale Lizenzvereinbarung zur Entwicklung des Antikörpermoleküls CDR111 von CDR-Life gegen Autoimmunerkrankungen. Boehringer wird CDR111 den Angaben zufolge in die klinische Phase bringen. Bei diesem Molekül handelt es sich um einen antikörperbasierten T-Zell-Engager, der selektiv B-Zellen angreift und eliminiert. Das Ziel ist, das Immunsystem in seinen gesunden Zustand zurückzuversetzen.
Dysregulierte B-Zellen spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung vieler Autoimmun- und Entzündungserkrankungen wie Lupus, Multiple Sklerose und bestimmten Formen von Arthritis. Daher, so die beiden Partner, könnte ein Ansatz, der diese Zellen tiefgreifend dezimiert, ein breites und weitreichendes Potenzial für mehrere Indikationen haben. Deshalb attestiert Carine Boustany, Boehringers globale Leiterin für Immunologie und Atemwegserkrankungen, CDR111 „grosses Potenzial, eine tiefgreifende und dauerhafte Immunreset-Wirkung zu erzielen“.
Gemäss der Vereinbarung hat das Unternehmen CDR-Life, das auch Mitglied im Bio-Technopark Schlieren-Zürich ist, Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt bis zu 456 Millionen Franken. 38 Millionen Franken davon sind Voraus- und kurzfristige Zahlungen. Dazu kommen gestaffelte Lizenzgebühren auf zukünftige Umsätze.
Mit Boehringer unterhält CDR-Life bereits eine langjährige Partnerschaft, die sich auf ein Molekül bezieht, das der deutsche Pharmakonzern auf der M-gager-Plattform des Horgener Unternehmens entwickelt hat. Es soll das Sehvermögen von Menschen mit geografischer Atrophie erhalten und befindet sich derzeit in der klinischen Phase II. Nun unterstreicht die erweiterte Zusammenarbeit mit Boehringer laut CDR-Life-CEO Dr. Christian Leisner „die wachsende Anerkennung der Fähigkeit unserer Plattform, hochwertige Biologika zu entwickeln, die zu bedeutenden therapeutischen Fortschritten führen können“. ce/mm

