(CONNECT) Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) in Dübendorf, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und des Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique (CSEM) haben gemeinsam neue smarte Sensoretiketten entwickelt. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, sollen diese Aufkleber in Echtzeit Temperatur und Luftfeuchte der Oberflächen ermitteln und weitersenden, auf denen sie appliziert sind.
Die Forschenden haben die neuen Etiketten in einer vierjährigen Zusammenarbeit entwickelt. Das Besondere an diesen Aufklebern ist, dass sie vollständig biologisch abbaubar sind und ohne auf Silizium basierende Chips auskommen. Sie enthalten gedruckte Bahnen aus leitenden Materialien. Die darin bestehenden kapazitiven Elemente reagieren auf elektromagnetische Felder, wie sie zum Beispiel von einem Etikettenleser emittiert werden. Je nach unterschiedlicher Temperatur oder Feuchte reagieren sie elektrisch unterschiedlich, so dass sich hieraus im Umkehrschluss diese Werte ablesen lassen. Somit lassen sich zum Beispiel Kühlketten von Lebensmitteln und Medikamenten verfolgen.
Als eine Besonderheit schmilzt ein Element der Bahnen bei Temperaturen von über 25 Grad Celsius irreversibel und zeigt somit an, dass das Produkt einer zu hohen Temperatur ausgesetzt war. „Wenn wir beispielsweise von Impfungen sprechen, könnte dies heissen, dass die Lieferung nicht mehr verwendet werden darf, oder dass das Mindesthaltbarkeitsdatum ungültig ist“, wird Gustav Nyström, Leiter des in Dübendorf ansässigen Empa-Labors Cellulose and Wood Materials und der Studie, in der Mitteilung zitiert. Mit verschiedenen Materialien könnte diese Temperaturschwelle auch verändert werden. Die Studie ist jüngst in der Fachzeitschrift Nature Communications publiziert worden. ce/ww

