(CONNECT) Forschende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben eine Vergleichsstudie durchgeführt, die Aussagen über die Ausnutzung der Potenziale bei Photovoltaikanlagen (PV-Anlage) erbringen sollte. Im Ergebnis der jetzt veröffentlichten Studie zeigte sich laut einer Mitteilung, dass sich der Ausbau von Photovoltaik deutlich ausgeweitet hat.
Untersucht wurden Dächer von 150 Gebäuden in der ganzen Schweiz, auf denen seit dem 1. Januar 2023 eine PV-Anlage installiert wurde. Dabei wurde die Grösse der installierten Fläche mit einer theoretisch möglichen Anlagengrösse bei maximaler Belegung verglichen. Die Forschenden ermittelten eine Durchschnittsbelegung von etwa 79 Prozent. In einer vergleichbaren Studie, die die Jahre von 2017 bis 2021 betrachtet hatte, waren es nur 50 Prozent gewesen. „Unsere Untersuchung zeigt eine klare Trendwende: Wer heute eine Solaranlage aufs Dach setzt, nutzt die Fläche viel konsequenter als noch vor ein paar Jahren“, wird Jürg Rohrer, Leiter der Forschungsgruppe Erneuerbare Energien der ZHAW, in der Mitteilung zitiert. „Das ist eine gute Nachricht – rein theoretisch könnten wir die nationalen Ausbauziele für erneuerbaren Strom fast schon mit den vorhandenen Dächern erreichen.“
Allerdings stellten die Forschenden beim Ausbau der PV-Anlagen deutliche Unterschiede fest. Bei kleineren Gebäuden, so Einfamilienhäusern mit einer potenziellen Spitzennennleistung bis 30 Kilowatt (kWp), lag die Ausschöpfung bei 93 Prozent. Bei mittleren Gebäuden – Wohnhäuser mit unterschiedlichen Stockwerkeigentum oder Kleingewerbe mit Anlagen von 30 bis 150 kWp – bei 75 Prozent. Grosse Industrie-, Logistik- oder öffentliche Bauten mit Anlagen über 150 kWp hingegen zeigten lediglich eine Auslastung von 58 Prozent und damit noch vielfältiges Potenzial. Nach Jürg Rohrer hemmen vor allem die Rahmenbedingungen wie sich ändernde Rückliefertarife und Förderbedingungen sowie mangelnde Investitionssicherheit den weiteren Ausbau.
Die Studie wurde mit Unterstützung des Bundesamtes für Energie (BFE) im Rahmen des SWEET-Konsortiums EDGE durchgeführt. ce/ww

