Schweiz hat grosses Potenzial als Standort für Datenzentren

Zürich - Die Schweiz hat ein grosses Potenzial als ein weltweit ausstrahlender Standort für Dateninfrastrukturen. Zürich gehört schon heute zu den grossen Standorten für Cloud-Dienstleistungen in Europa. Das hat der Lunch Talk der Zürcher Handelskammer gezeigt.

Die Schweiz und insbesondere der Wirtschaftsraum Zürich sind in den vergangenen Jahren zu einem der global ausstrahlenden Zentren der ICT-Branchen geworden. Mit Amazon, Facebook, Google und Microsoft sind auch die grossen amerikanischen Unternehmen hier vertreten. Gerade auch die Cloud-Dienstleistungen treiben das Wachstum. Microsoft etwa hat vor knapp zwei Jahren die Schweiz zu einer ihrer Cloud-Regionen aufgewertet. Die beiden redundanten Rechenzentren in der Region Zürich und in Genf erlauben es dem Anbieter sicherzustellen, dass die Daten stets in der Schweiz bleiben. Unternehmen von Alpiq über Swiss Re und UBS bis zu Zurich setzen auf die Schweizer Cloud von Microsoft.

Marc Holitscher sieht für das Land eine grosse Zukunft in diesem Bereich. „Die Schweiz hat ein riesiges Potenzial, sich als Standort für Dateninfrastruktur weltweit zu positionieren“, sagte der National Technology Officer von Microsoft in der Schweiz am Lunch Talk der Zürcher Handelskammer am Dienstag. Zu den Stärken der Schweiz gehören aus seiner Sicht die politische Stabilität und die hohe Wettbewerbsfähigkeit und die Verfügbarkeit guter Fachkräfte. Er sieht aber auch Handlungsbedarf bei den Regulierungen. So gehe das Bankengesetz immer noch auf das Jahr 1936 zurück. Auch die Knappheit an Boden behindere den Ausbau. „Wir suchen aktiv nach mehr Raum“, sagte Holitscher.

Der Ausbau der Cloud-Dienstleistungen sei auch im Sinne der Unternehmen. Die öffentliche Datenwolke sei billiger als eigene Rechenzentren der Firmen, vor allem aber erlaube sie auch, Innovationen und damit neue Einnahmen zu generieren, so Holitscher.

Auch aus der Sicht von Anne-Catherine Hahn weist die Datenwolke ein grosses Potenzial für Firmen auf. „Die Cloud ist sicher die Zukunft“, sagte die Rechtsanwältin von der IPrime Legal AG. Die Firmen sollten aber auch auf die möglichen Konflikte achten. Namentlich der Datenschutz, die Datensicherheit und die Einhaltung der regulatorischen Vorgaben würfen Fragen auf.

Regine Sauter wies darauf hin, dass Zürich schon heute zu den Grossen in Europa gehört. Zwar ständen mit London, Frankfurt, Amsterdam und Paris derzeit die anderen grossen Finanzplätze auf den vorderen Plätzen in Sachen Rechenkapazität. Aber Zürich komme nach Berlin schon auf Platz sechs und baue massiv aus. So würden in Glattbrugg und Winterthur bereits neue Rechenzentren gebaut. stk 

Zurück zur Übersicht