(CONNECT) Der synthetische Solartreibstoff von Synhelion aus Zürich ist zum ersten Mal in der zivilen Luftfahrt zum Einsatz gekommen. Synhelion lieferte laut einer Medienmitteilung ein erstes 190-Liter-Fass synthetisches Rohöl aus seiner Produktionsanlage DAWN aus dem deutschen Forschungszentrum Jülich an eine Raffinerie in Norddeutschland. Dort wurde das mit Sonnenenergie hergestellte Öl zu zertifiziertem Jet-A-1-Kerosin verarbeitet. Es wurde dann über das Kraftstoffversorgungssystem des Hamburger Flughafens in die Flugbetriebsinfrastruktur der Fluggesellschaft Swiss eingespeist.
Die gelieferte Treibstoffmenge entspricht etwa 7 Prozent des Kraftstoffbedarfs für einen Flug von Hamburg nach Zürich. Zwar sei die Lieferung dieses ersten Fasses eine symbolische Geste, so Synhelions Co-CEO und Mitgründer Philipp Furler. Doch „dieser Meilenstein bringt uns der weltweiten Skalierung unserer Solartreibstofftechnologie einen Schritt näher“. Dafür sei der Nachweis zentral, dass sie nahtlos in Raffinerieprozesse zu integrieren sei.
Swiss ist seit 2020 strategischer Partner von Synhelion, um die Kommerzialisierung des Solartreibstoffs zu unterstützen. Seit 2022 ist die Fluggesellschaft auch an Synhelion beteiligt. „Wir haben bewusst in ein Schweizer Start-up investiert“, so Swiss-CEO Jens Fehlinger. Sein Unternehmen sei „sehr stolz darauf, gemeinsam mit Synhelion eine Vorreiterrolle bei der Förderung und Entwicklung dieser wichtigen neuen Technologie für einen nachhaltigeren Luftverkehr einzunehmen.“
Als nächsten Schritt treiben Synhelion und Swiss die Nachhaltigkeitszertifizierung des Produktionsprozesses und des Kraftstoffs gemäss der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien voran. Sie schreibt vor, dass nachhaltige synthetische Kraftstoffe mindestens 70 Prozent weniger Treibhausgase emittieren müssen als fossile. Laut einer unabhängigen Bewertung übertreffen die Kraftstoffe aus der DAWN-Produktionsanlage dieses Ziel deutlich, so Synhelion. Darüber hinaus bereitet Synhelion auch den Start der kontinuierlichen, kommerziellen Produktion mit ausreichenden Kapazitäten im Jahr 2027 in Spanien vor. ce/mm