(CONNECT) Dun & Bradstreet Schweiz hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Anstieg der Firmeninsolvenzen in der Schweiz beobachtet. Konkret legten die Insolvenzen im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 3648 Fälle zu, informiert der Anbieter von Daten und Analysen zur Entscheidungsfindung in einer Mitteilung. Für den Sprung auf einen der höchsten Halbjahreswerte des vergangenen Jahrzehnts machen die Fachleute von Dun & Bradstreet Schweiz eine neue gesetzliche Regelung verantwortlich. Ihr zufolge sind öffentliche Gläubiger seit Jahresanfang 2025 verpflichtet, ausstehende Forderungen an Unternehmen per Konkursverfahren einzutreiben.
Innerhalb der einzelnen Branchen haben die Fachleute von Dun & Bradstreet nur in der Holz- und Möbelindustrie einen Rückgang der Konkurse (um 6 Prozent) festgestellt. Besonders starke Anstiege im Jahresvergleich wiesen dagegen Firmen in den Gesundheitsdiensten (65 Prozent), der Herstellung dauerhafter Güter (57 Prozent), der IT-Branche (45 Prozent), in Landverkehr und Logistik (43 Prozent) sowie im Gastgewerbe (39 Prozent) auf. Nach Regionen betrachtet waren der Espace Mittelland und das Tessin mit 33 beziehungsweise 32 Prozent mehr Insolvenzen überdurchschnittlich betroffen.
Die neue gesetzliche Regelung bringe „eine strukturelle Marktbereinigung, belastet aber kurzfristig Wirtschaft und Verwaltung“, schreibt Dun & Bradstreet Schweiz. Gleichzeitig zum hohen Anstieg der Insolvenzen haben die Fachleute des Unternehmens aber auch einen Anstieg der Firmenneugründungen um 3 Prozent auf 27'810 Unternehmen beobachtet. ce/hs