Angestellte fürchten Arbeitsplatzverlust wegen Künstlicher Intelligenz

Zürich - Die Schweiz nimmt bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz eine Vorreiterrolle ein. Dennoch fürchtet fast jede zweite Person deshalb um ihren Arbeitsplatz. Das zeigt das zweite European AI Barometer von EY. Das Beratungsunternehmen befragte 4942 Arbeitnehmende in neun europäischen Ländern.

(CONNECT) Das Beratungsunternehmen EY Schweiz hat das zweite EY European AI Barometer veröffentlicht. In neun europäischen Staaten befragte EY dazu 4942 Arbeitnehmende aus 21 Branchen. 500 der Angestellten davon arbeiten in der Schweiz, heisst es in einer Mitteilung.

Die Umfrage ergab, dass 86 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz Künstliche Intelligenz nutzen, 4 Prozent mehr als im Vorjahr und 8 Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt von 78 Prozent. Die grössten Potentiale bei der Nutzung von KI sehen die Befragten in Zeitersparnis (56 Prozent), Fehlervermeidung (38 Prozent) und Kostensenkung (36 Prozent). Jedoch darf nur jeder Dritte Schweizer KI uneingeschränkt nutzen, so in Texterstellung, Chatbots oder Übersetzungsprogrammen.

EY Schweiz beobachtet, dass mit zunehmenden Einsatz von KI immer mehr Angestellte (76 Prozent) befürchten, dass dies zu einem Stellenabbau führen könnte. Fast die Hälfet der Befragten (43 Prozent) fürchten um den eigenen Arbeitsplatz. Das ist 1 Prozent mehr als im europäischen Durchschnitt. „Angst vor dem Jobverlust ist nachvollziehbar, aber klare Kommunikation zum Technologieplan seitens der Geschäftsführung sowie Möglichkeiten für Mitarbeitende, das eigene KI-Wissen aufzubauen oder zu vertiefen, kann helfen, den Sorgen der eigenen Belegschaft zu begegnen“, wird Adrian Ott, Partner und Chief Artificial Intelligence Officer bei EY Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

Eine Diskrepanz sieht EY Schweiz in der Wahrnehmung von Weiterbildungen. Zwar nehmen 61 Prozent der Befragten an solchen Veranstaltungen teil, doch im Gegensatz zu 54 Prozent der Entscheidungsträger, die das Angebot für ausreichend und zufriedenstellend halten, sind dies nur 36 Prozent der nichtleitenden Angestellten. „Unternehmen müssen ihre Schulungsprogramme praxisnäher und zielgerichteter auf den intern zur Verfügung gestellten Systemen gestalten und regelmässig an die rasanten Entwicklungen anpassen“, so Adrian Ott. ce/ww

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