„Ich bin der festen Überzeugung, dass das Auslagern von Arbeitsplätzen überhaupt nichts bringt, wenn es nur darum geht, Lohnunterschiede zwischen Ländern auszunützen“, sagt Mario Greco in einem Interview mit dem „SonntagsBlick“. Derzeit lagern etwa viele Schweizer Firmen Arbeitsplätze nach Osteuropa aus. Nach einigen Jahren ist der Lohnunterschied jedoch ausgereizt, so Greco. So müssten immer wieder neue Orte für die Auslagerung gesucht werden und dies schade sowohl der Gesellschaft als auch dem Unternehmen. Auslagern sieht der Chef des Versicherers Zurich nur dann als sinnvoll an, wenn die Kompetenz extern höher ist als intern.
„Zurich holt Jobs und Fähigkeiten, die wir an andere Firmen ausgelagert hatten, wieder in den Konzern“, so Greco gegenüber der Zeitung. Dies betreffe etwa Stellen im Bereich Informatik und Verwaltung. Stellen werden dabei sowohl in die Schweiz als auch in andere Ländergesellschaften des Konzerns zurückgeholt, von wo sie ursprünglich weggenommen wurden. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Auslagern in all diesen Fällen keinen Mehrwert geschaffen hat – weder für Zurich noch für unsere Kunden“, so Greco. Auch die Qualität der Dienstleistungen sei nicht immer befriedigend gewesen. Die Arbeitsplätze, die nun zurückkommen, waren laut Greco bisher vor allem in Osteuropa.
Den Konzernsitz von Zurich ins Ausland zu verlegen, kommt für Greco nicht in Frage. „Zurich ist so stark in der Schweizer Kultur verwurzelt, wir können den Hauptsitz wirklich nur hier in der Schweiz haben. Und zwar in Zürich, alleine schon wegen unseres Namens, der global eine sehr starke Marke ist“, so Greco. Die Schweiz stehe ausserdem für Neutralität, Verlässlichkeit und Stabilität. Gerade für einen Versicherungskonzern seien dies wichtige Eigenschaften. ssp