«Wie weiter» jetzt definieren

 

Die gute Nachricht zuerst: In vielen Unternehmen wird nach wie vor gearbeitet. In Dienstleistungsbetrieben zumeist im Home-Office, in Industriebetrieben in «split-teams». Man kann damit einigermassen «normal» funktionieren. Auch exportiert wird weiterhin, das sehen wir beim Exportdienst der Zürcher Handelskammer, der die entsprechenden Dokumente ausstellt. Die schlechte Nachricht allerdings ist bereits bekannt: Viele Gewerbebetriebe sind geschlossen, bangen um ihre Existenz, kulturelle Institutionen stehen still, der Flugbetrieb ist buchstäblich am Boden und Konsumenten geben kein Geld aus. Die kurzfristigen Schäden sind bereits sichtbar, die längerfristigen Verwerfungen werden enorm sein.

Dennoch, die Wirtschaft trägt die Massnahmen des Bundesrates mit Überzeugung mit. Es gilt im Moment unter allen Umständen zu verhindern, dass unser Gesundheitssystem kollabiert, seine Dienste für Kranke nicht mehr erbringen kann.

Doch wie weiter? Auf diese Frage müssen wir eine Antwort geben. An erster Stelle ist wichtig, dass dort weiterhin gearbeitet wird, wo gearbeitet werden kann. Ein totaler shut-down muss verhindert werden. Aber, ab wann können die Betriebe wieder hochgefahren werden, können wieder Veranstaltungen durchgeführt werden, kann der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden? Einmal mehr wird deutlich, wie wichtig Planbarkeit für ein erfolgreiches Wirtschaften ist. Sei dies nun in Bezug auf die zu erwartende Steuerbelastung, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften oder eben überhaupt die Möglichkeit, Business betreiben zu können. Im Moment plant niemand, kann niemand planen. Und dieser mentale Stillstand ist fast noch problematischer.

Was es deshalb jetzt braucht, ist eine Perspektive, eine Ahnung davon, wie es weitergehen wird. In diesem Sinne wäre es wünschbar, wenn der Bundesrat seine Strategie transparent macht: Unter welchen Bedingungen sind in welchem Zeitraum welche Schritte denkbar. Und deshalb plädiere ich dafür, dass in der bundesrätlichen Task Force auch Ökonomen vertreten sind. Die Beurteilung der Strategie muss umfassend sein und zum Ziel haben, so viel Schutz wie nötig zu gewährleisten aber so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Genauso wie wir jetzt alles daran setzen, dass die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung geschützt ist, müssen wir auch alles daran setzen, dass unsere Wirtschaft wieder auf die Beine kommt. Den Weg dorthin sollte man so bald als möglich kennen.

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