Schweizer Robotik behauptet sich im KI-Kontext

Zürich - Beim Zurich Robotics & AI Founders Summit im Technopark Zürich sind aktuelle Debatten zu Künstlicher Intelligenz und Robotik mit innovativen Anwendungen verknüpft worden. Dabei machten sich Investierende ein aktuelles Bild vom dynamischen Start-up-Ökosystem der Schweiz.

(CONNECT) Der Zurich Robotics & AI Founders Summit brachte Gründerinnen und Gründer mit potenziellen Investierenden und anderen Fachleuten zusammen. Die ausgewählten rund 200 Fachleute diskutierten im Technopark Zürich Trends und Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Besonderer Fokus lag auf Robotik-Lösungen, die mit KI arbeiten, und darauf, wie KI den Robotik-Standort Schweiz weiter stärkt. Die Konferenz war Teil des Zurich AI Festivals und wurde organisiert von Amazon Web Services (AWS), dem Swiss ICT Investors Club (SICTIC) und dem AI Startup Center des Technoparks Zürich. 

Einen Einstieg in die Materie bot Leandro von Werra, der Forschungsleiter beim Open-Source-KI-Pionier Hugging Face am Standort Bern. Hugging Face spielt eine besondere Rolle bei der Entwicklung von offenen KI-Modellen und betreibt eine Community-Plattform, auf der Modelle, Datensätze und Trainingspipelines geteilt und verbessert werden. „Never bet against data,“ sagte von Werra und zeigte auf, dass entscheidende KI-Fortschritte der vergangenen Jahre weniger durch neue Modellarchitekturen als durch den Aufbau qualitativ hochwertiger Datensätze möglich wurden. Besonders für Robotik seien spezialisierte, kleinere Modelle von Bedeutung, die effizient auf konkrete Anwendungsfelder trainiert werden können.

Investierende erläuterten auf der Bühne, welche Kriterien ihr Interesse wecken. Unter ihnen Ellipsis-Investor Robert MacKenzie, in der Szene bekannt als früherer CTO von ANYbotics. Der vierbeiniger Roboter der Ausgliederung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) setzt Massstäbe. Er betonte unter anderem die Bedeutung des privilegierten Datenzugangs. Swisscom Ventures legt laut Investmentdirektorin Klea Wenger besonderen Wert auf starke Teams, die sich auf einen klar abgegrenzten Bereich fokussieren. Redalpine-Vertreter Philip Kneis sagte: „Der Zeitpunkt war nie besser, um in der Schweiz, in Zürich ein Deeptech-Start-up voranzubringen.“ Die Verbindung zwischen Industrie und exzellenter Hochschulen wirke als Motor. 

Die Hürden lägen für Start-ups dennoch nicht selten in ihrer Konzentration auf die technische Lösung, so Daniel Naeff vom ETH AI Centerbei einer Diskussionsrunde. Dabei werde zuweilen die elementare Industrieseite vernachlässigt. Die ethische Komponente brachte Mara Elsa Montoya vom Zürcher Strategieunternehmen MNTY in die Debatte. „Wir müssen mehr darüber diskutieren, wie wir uns die Zukunft der Arbeit vorstellen“ und verwies auf die Rolle der KI in der Gesellschaft.

In einer von AI-Startup-Center-Direktor Christian Hoffmann geleiteten Runde ging es um die Perspektive der Gründenden wie etwa von Maria Stamatopoulou von Lealaps. Ihr Team ist von London nach Zürich umgesiedelt. Sie betonte, dafür seien der Talent-Pool und die Nähe zur Industrie entscheidend gewesen. Letztlich konnten die Investierenden bei Start-up-Pitches Gründer und deren Lösungen kennenlernen. So stellte sich fluidbot aus Gossau SG vor: Dessen Robotik-Lösung will Lecks in Trinkwasserleitungen finden, bevor sie zum Problem werden. ce/yvh

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