Industrie fürchtet Abhängigkeit von Zuwanderung

Winterthur - Die starke Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz hat zu Arbeitskräftemangel und Lohndruck geführt. Insbesondere die Industrie fürchtet hier eine Abhängigkeit von Zuwanderung. Beim Wettbewerb um Talente stechen Grossunternehmen kleinere Firmen aus. Dies zeigt eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

Schweizer Unternehmen können sich trotz vergleichsweise hoher Kosten durch Qualität und Innovationskraft im internationalen Wettbewerb behaupten, schreibt die School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in einer Mitteilung zu ihrer aktuellen Ausgabe des „Swiss Managers Survey“. Für rund die Hälfte der für die Studie befragten Unternehmen hat diese starke Wettbewerbsfähigkeit zu Arbeitskräftemangel und Lohndruck geführt. Fast zwei Drittel der Befragten empfinden dabei eine starke Abhängigkeit von Zuwanderung als problematisch. 

Sieben von zehn befragten KMU sehen sich im Wettbewerb um Talente gegenüber Grossunternehmen benachteiligt. „Gründe für diese Schwierigkeiten der KMU könnten die besseren Bedingungen, wie zum Beispiel höhere Löhne oder Perspektiven, sein, welche Grosskonzerne ihren Mitarbeitenden anbieten“, wird Studienautor Florian Keller, Leiter des Center for Global Competitiveness der ZHAW School of Management and Law, in der Mitteilung zitiert. 

Insbesondere die Dienstleistungsunternehmen bewerten das aktuelle Geschäftsumfeld als positiv. Die Industrie nimmt die eigene Situation hingegen als Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr wahr. Von der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS erwarten die meisten Unternehmen keine negativen Auswirkungen auf die eigene Geschäftstätigkeit. Lieferketten werden von grösseren Industriefirmen als grösstes Risiko genannt. In den mittelständischen Unternehmen dominieren finanzielle Risiken wie Wechselkursschwankungen, Inflation oder steigende Zinsen. ce/hs

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