Patienten sind nicht länger nur Gegenstand der Gesundheitsindustrie. Sie könnten selber zu ihrer Heilung beisteuern, sagte Conradin Döbeli aus Liestal gemäss dem Konferenzbericht an der FutureHealth Basel 2019. Döbeli war an einem schweren Darmkrebs erkrankt und machte sich selbst auf die Suche nach einer Therapie. „Patienten haben eine riesige Motivation.“ Und mehr noch: Viele Patienten gemeinsam können mit ihrer „Schwarmintelligenz“ auch die Forschung voranbringen, wie Erika Hanson Brown aufzeigte. Sie hat 2010 mit Colontown eine Gemeinschaft von Darmkrebspatienten gegründet, die ihre Erfahrungen untereinander austauschen.
Daten können die Brücke schlagen zwischen den Patienten und der Forschung. So hat sich das Allschwiler Jungunternehmen Advancience auf die Verarbeitung von Daten zu psychischen Krankheiten spezialisiert. Diese Daten werden gewonnen, wenn die Patienten Computerspiele spielen. Allerdings hat die Datenflut auch Folgen: Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto höher sei die Zahl der potenziellen Krankheiten, so Stephan Siegrist von der Denkfabrik W.I.R.E.
Klar wurde: „Der Einzug der Digitalisierung und damit neuer Akteure und Businessmodelle krempelt das Schweizer Gesundheitswesen um“, wird Dominik Isler in einer Mitteilung der Veranstalter zitiert. „Mit FutureHealth Basel rücken wir den Patienten in den Fokus“, so der CEO des Swiss Economic Forum. Das Unternehmen der NZZ Mediengruppe hat die Konferenz lanciert, deren zweite Ausgabe mit 350 Teilnehmenden restlos ausverkauft war. „Das grosse Interesse zeigt, die Konferenz deckt ein Bedürfnis weit über die Region hinaus ab und gibt wertvolle Impulse für die Life Sciences-Industrie“, so Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer beider Basel, welche die Konferenz mitlanciert hatte. stk