Forgis schliesst Finanzierung in 36 Stunden mit 4,5 Millionen Dollar ab

Zürich - Forgis hat sich in Rekordzeit eine Frühfinanzierung von 4,5 Millionen Dollar gesichert. Das Zürcher DeepTech-Start-up entwickelt das Gehirn von Fabriken – eine Edge-Software, die industrielle Maschinen unterschiedlicher Hersteller autonom, kollaborativ und intelligent macht und sie miteinander verbindet.

(CONNECT) Die Forgis AG hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde innerhalb von nur 36 Stunden abgeschlossen. Dabei nahm das im Februar 2025 gegründete Start-up laut seiner Mitteilung 4,5 Millionen Dollar ein. Die Runde wurde von der Zuger Risikokapitalgesellschaft Redalpine und von Arduino-Mitgründer Massimo Banzi angeführt. Weitere europäische Deeptech- und Industrieinvestoren haben sich beteiligt.

„Die Runde war so schnell voll, weil die Überzeugung gegenseitig war“, wird Gianmarco Hodel, Investment Manager bei Redalpine, zitiert. „Forgis adressiert eine Transformation im Billionenbereich, an der Schnittstelle zwischen digitaler und physischer Welt.“

Das junge Unternehmen mit seinen Gründern Federico Martelli (26), Camilla Mazzoleni (23) und Riccardo Maggioni (24) hat sich zum Ziel gesetzt, die industrielle Intelligenz des Westens neu aufzubauen. Der Westen habe die Industrie zwar erfunden, später jedoch verlernt, sie weiterzubauen und die Produktionen nach Osten verschoben, analysieren sie. Asien habe die Automation übernommen, BYD überhole Tesla, Europa habe das Batterierennen verloren und der Westen stehe vor einem möglichen industriellen Niedergang.

Dagegen setzt Forgis „die industrielle Kognition“. Wer diese beherrsche, werde die nächste Ära der Produktion definieren. Dafür schafft Forgis das Gehirn von Fabriken: Über eine einheitliche Schnittstelle werden Maschinen, Informationen und ihre Logik miteinander verbunden.

Mit seiner grundlegende Software, einer „Orchestrierungsinfrastruktur für die Industrie“, führt Forgis Maschinen, steuerprogrammierbare Steuerungen (SPS) und Roboter unterschiedlicher Hersteller zusammen und betreibt „digitale Ingenieure“ direkt an der Edge – Künstliche-Intelligenz-Agenten, die Produktionsprozesse in Echtzeit optimieren. So soll aus isolierter Automatisierung ein Netzwerk intelligenter Organismen entstehen.

Den Angaben zufolge arbeitet Forgis bereits mit IBM, mehreren Forschungslabors der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und verschiedenen Fortune-500-Unternehmen zusammen. Die Plattform integriere sich nahtlos in bestehende Systeme von Siemens, Beckhoff und ABB. ce/mm

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