Drei Fragen an... Michael von Wyss

Generalsekretär und Leiter der Parlamentsdienste Moritz von Wyss

Moritz von Wyss ist seit 2010 Generalsekretär des Zürcher Kantonsrats und leitet die Parlamentsdienste. Diese unterstützen den Kantonsrat und seine Kommissionen administrativ, juristisch und organisatorisch, bereiten die Sitzungen vor, protokollieren die Beschlüsse und beraten die Präsidien in Fach- und Verfahrensfragen. Zuvor war der promovierte Jurist stellvertretender Leiter des Rechtsdienstes der Parlamentsdienste des Bundes sowie Assistent am Lehrstuhl von Prof. Alfred Kölz an der Universität Zürich.

Herr von Wyss, welches Thema beschäftigt Sie derzeit als Generalsekretär und Leiter der Parlamentsdienste des Zürcher Kantonsrates am meisten?

Grundsätzlich beschäftigen mich die Härte des politischen Diskurses, der Verlust an Kompromissbereitschaft und die zunehmende Diskreditierung des politischen Gegners in der Öffentlichkeit. Im Konkreten versuche ich, den sinnvollen Einsatz von KI in unserer Arbeit voranzutreiben, ohne die Qualität oder den politischen Diskurs zu beeinträchtigen, sowie die Organisation der Parlamentsdienste modular zu gestalten, damit sie flexibel auf Politik, Leitung und Mitarbeitende reagieren können.

Wenn Sie König von Zürich wären, was würden Sie als erstes zu Gunsten des Wirtschaftsstandorts Zürich entscheiden? 

Als König würde ich Zürich sofort wieder demokratisieren. Die liberalen Staatsgedanken – Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie – bieten grösste Sicherheit und beste Voraussetzungen für das Wirtschaftshandeln. In einer zunehmend von autokratischem Gedankengut dominierten Weltgesellschaft sollte Zürich ein Hort der Freiheit und Demokratie sein, sodass Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation die Gesellschaft nachhaltig weiterbringen können. 

Wie gelingt es Ihnen, im Alltag einen guten Ausgleich zwischen Beruf und Erholung zu finden?

Die Frage suggeriert, dass Arbeit eine Belastung sei. Sagt man als Staatsangestellter, Arbeit sei auch Erholung, befeuert dies höchstens die gängigen Klischees. Ich arbeite aber sehr gerne und mit demselben Elan, mit dem ich auch meinen Nebentätigkeiten nachgehe, den Vorlesungen im Parlamentsrecht bspw. oder dem Anfertigen von Radierungen. Ich sehe es als Privileg, Arbeit zu haben, die einem eine Aufgabe und eine Funktion gibt. 

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