Im Kanton Zürich verschärft sich der Mangel an Fachkräften

Zürich - Der Zürcher Wirtschaft könnten 2050 rund 210'000 Arbeitskräfte fehlen, warnt die Kantonsverwaltung. Auch die Zürcher Handelskammer hält die Auswirkungen der demographischen Entwicklungen für gefährlich. Beide wollen unter anderem mit der Erhöhung des Rentenalters gegensteuern.

Im Jahr 2050 könnten der Zürcher Wirtschaft rund 210'000 Arbeitskräfte fehlen, warnt die kantonale Volkswirtschaftsdirektion in einer Mitteilung zu einer aktuellen Studie der Fachstelle Volkswirtschaft des Amts für Wirtschaft und Arbeit. Sie geht davon aus, dass die Zürcher Wirtschaft für ein konstantes Wirtschaftswachstum im Jahr 2050 rund 1'370'000 Arbeitskräfte benötigt. Der Anteil der Zürcher im Rentenalter wird 2050 nach Einschätzung der Studienautoren von derzeit 17 Prozent auf 23 Prozent gestiegen sein. Bei gleichbleibendem Produktivitätswachstum und ohne Änderungen bei der Ausschöpfung des Potenzials stehen der Zürcher Wirtschaft 2050 nur 1'160'000  Arbeitskräfte zur Verfügung, prognostizieren die Studienautoren.

Sie gehen in der Mitteilung auch auf mögliche Gegenmassnahmen ein. Konkret werden dort „eine Erhöhung und Flexibilisierung des Rentenalters, mehr Zuwanderung und eine bessere Ausschöpfung des inländischen Arbeitskräftepotenzials“ genannt. Die komplette Studie ist in der aktuellen Ausgabe des Zürcher Wirtschaftsmonitoring veröffentlicht. 

„Die Auswirkungen der demographischen Entwicklungen für den Wirtschaftsstandort Zürich sind sehr ernst zu nehmen“, schreibt die Zücher Handelkammer (ZHK) in einer Stellungnahme zur Studie. Sie fordert als Gegenmassnahmen unter anderem Reformen bei Besteuerung und im Arbeitsrecht sowie „das zügige Vorantreiben der Digitalisierung“ ein. Zudem solle das Rentenalter erhöht „oder zumindest flexibilisiert werden“. hs

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