Corona-Krise belastet berufliche Grundbildung kaum

Zürich - Der Lehrstellenmarkt zeigt sich in der Corona-Krise stabil. 92 Prozent aller derzeit angebotenen Lehrstellen werden auch im Herbst angeboten. 22 Prozent der Lehrbetriebe wollen sogar ausbauen. Das zeigen erste Ergebnisse des Forschungsprojekts LehrstellenPlus.

Die berufliche Grundbildung wird von der Corona-Krise nur wenig getroffen. Laut den ersten Ergebnissen des Forschungsprojekts LehrstellenPlus konnten 66 Prozent der Lernenden den betrieblichen Teil ihrer Berufsbildung normal absolvieren. Von zu Hause mussten 36 Prozent arbeiten. 

Allerdings wissen noch nicht alle ausbildenden Unternehmen, ob sie ihre Lernenden auch nach Abschluss der Lehre anstellen können. 21 Prozent der befragten Unternehmen sagen, dass dies vom Geschäftsverlauf abhänge. Immerhin 59 Prozent der Unternehmen wollen ebenso viele Lernende behalten wie in anderen Jahren, 2 Prozent sogar mehr. Nur 4 Prozent wissen jetzt bereits, dass sie weniger Lernende behalten werden.

Auch im kommenden Herbst dürften wieder genügend Lehrstellen zur Verfügung stehen. 92 Prozent der derzeit angebotenen Lehrstellen werden auch dann angeboten. Nur 2,8 Prozent der Lehrstellen sind wegen der Corona-Krise bereits verloren gegangen, nur 5,5 Prozent der Lehrstellen dürften verloren gehen. Freilich fehlen die Lehrlinge: Im April waren erst 76 Prozent der Lehrstellen besetzt. Besonders gross ist die Lücke in der Gebäudetechnik: Hier sind erst 44 Prozent der Plätze besetzt. Anders bei Themen wie Informatik, Verwaltung und Tourismus, wo überdurchschnittlich viele Lehrstellen bereits besetzt sind.

LehrstellenPlus wurde von Yousty.ch gemeinsam mit der Professur für Bildungssysteme der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) lanciert. Im Rahmen des Projekts werden monatliche Umfragen durchgeführt. Das Projekt wird von einer Reihe von Wirtschaftsverbänden unterstützt, darunter GastroSuisse, HotellerieSuisse, Kunststoff.swiss, dem Schweizerischen Baumeisterverband und Swissmem. Der erste detaillierte Bericht soll im Juni vorgelegt werden. stk

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