Accelleron sieht seine Zukunft in der Dekarbonisierung

Baden AG - Die Accelleron Industries AG hat ihren Börsengang nach Ablauf der ersten 100 Tage feierlich begangen. CEO Daniel Bischofberger betonte die positiven Aussichten eines organischen Wachstums und erläuterte den Fokus auf Dekarbonisierung.

An den Hauptsitz in Baden hat die Accelleron Industries AG zu einem Festakt anlässlich ihrer ersten 100 Tage an der Börse geladen. Accelleron ist ein Spin-off des globalen Technologieunternehmens ABB und seit Oktober 2022 an der SIX Swiss Stock Exchange gelistet. Im Pressegespräch beschrieb CEO Daniel Bischofberger die Entwicklung der Aktie als zufriedenstellend. Zudem habe man bereits Ende 2022 veröffentlichen können, dass das Umsatzwachstum für 2022 besser ausfallen werde als erwartet.

Accelleron blickt als Teil des Unternehmens ABB und zuvor BBC auf über 100 Jahre Erfahrung in der Produktion von Abgasturboladern für Grossmotoren zurück. Laut Bischofberger ist das Unternehmen heute Weltmarktführer bei Hochleistungsturboladern für unternehmenskritische Anwendungen. Mit rund 2500 Mitarbeitenden an weltweit circa 100 Standorten werden 53 Prozent des Umsatzes im Marinebereich generiert, 43 Prozent im Energiebereich. Anwendungsbeispiele sind Motoren in Containerschiffen oder Flüssiggastankern und Gaspipeline-Infrastrukturen. Der Service ist für 75 Prozent des Umsatzes verantwortlich. 

Für die nahe Zukunft setzt die Unternehmensführung auf organisches Wachstum. „Wir sind gut aufgestellt und sehen keine Notwendigkeit für Akquisitionen“, bestätigte CEO Bischofberger. Accelleron-Verwaltungsratspräsident Oliver Riemenschneider erläuterte, dass das Unternehmen sich nach der ABB-Abspaltung strategisch neu aufstelle. Möglich seien nun noch kürzere Wege, agilere Prozesse und auch langfristige Investitionen wie etwa in Wasserstofftechnologie.

Dabei sei die Dekarbonisierung der Wirtschaft eine grosse Chance für Accelleron, hiess es. Etwa im Schiffsbereich müssten bis 2050 die CO2-Emissionen gemäss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) gegenüber 2008 um mindestens 50 Prozent gesenkt werden und noch seien Elektroantriebe technisch nicht umsetzbar. Die Zukunft bestimme die Nutzung alternativer, kohlenstofffreier Kraftstoffe, doch bei deren hohem Preis sei Effizienz umso wichtiger. Das bekräftigte beim Festakt auch Klaus Heim, CEO des Winterthurer Schiffsmotorenherstellers WinGD. Das Unternehmen baut laut Heim die grössten Diesel- und Gasmotoren der Welt und ist seit Jahrzehnten Entwicklungspartner von Accelleron beziehungsweise vormals ABB Turbocharging. Klaus Heim sagte: „WinGD-Motoren und Accelleron-Turboblader sind ein unschlagbares Team.“ yvh

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