ZHAW-Forschende suchen bei EU-Projekt nach Alternativen für Torf

Wädenswil ZH - Das EU-Forschungsprojekt PEATLESS sucht nach Wegen für weniger Torfverbrauch im Gartenbau. Stattdessen sollen torfreduzierte Substrate eingesetzt werden. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) bringt sich mit zwei Forschungsgruppen ein.

(CONNECT) Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) ist mit dem in Wädenswil ansässigen Departement Life Sciences und Facility Management laut einer Medienmitteilung als Schweizer Partnerhochschule am EU-Forschungsprojekt PEATLESS beteiligt. Ziel ist eine wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlage für eine nachhaltige Transformation des Gartenbaus. Im Mittelpunkt steht die Reduktion von Torf für Pilzanbau, Jungpflanzenanzucht und Zierpflanzenproduktion.

Stattdessen sollen für professionelle gartenbauliche Produktionssysteme sowie Deckerde von Champignonkulturen Substratalternativen eingesetzt werden. Sie sollen im Rahmen von PEATLESS interdisziplinär entwickelt und in Bezug auf Nachhaltigkeit bewertet werden. Das vom EU-Förderprogramm Horizon Europe und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) geförderte interdisziplinäre  Forschungsvorhaben ist vergangene Woche im spanischen La Rioja gestartet. 

Von der ZHAW beteiligen sich die Forschungsgruppen Geography of Food und Hortikultur. Laut Mitteilung werden sie koordinierende Aufgaben bei der Weiterentwicklung und Bewertung neuer Substratalternativen übernehmen. Forschungsgegenstand seien zudem systemische Hemmnisse in bestehenden Wertschöpfungsketten und deren Beseitigung. Eingebunden ist zudem die Forschungsgruppe Ökobilanzierung, welche ökologische und soziale Auswirkungen der neuen Substrate entlang des gesamten Lebenszyklus untersucht.

Beim Gärtnern mit Torf zeigen sich Nachteile in Bezug auf den Klima- und Biodiversitätsschutz. So verursache der Abbau von Torf hohe CO2-Emissionen, zerstöre Moorökosysteme und stehe einer nachhaltigen Entwicklung entgegen. PEATLESS soll bis 2028 wesentliche Fortschritte bringen beim Ziel, 2,5 Millionen Kubikmeter Torf bis 2050 einzusparen. Dadurch sollen rund 900’000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden. 5000 gartenbauliche Betriebe sollten bis dahin auf nachhaltigere Substrate umgestellt haben. ce/heg

Zurück zur Übersicht