Zahl der Konkurse steigt um 40 Prozent

Urdorf ZH - Laut einer Analyse von Dun & Bradstreet haben in der Schweiz seit Jahresbeginn 40 Prozent mehr Firmen Konkurs angemeldet als im Vorjahreszeitraum. Das ist nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei einer Gesetzesänderung geschuldet. Gleichzeitig wurden 4 Prozent mehr Unternehmen neu gegründet.

(CONNECT) In der Schweiz sind in den ersten drei Quartalen des Jahres 6274 Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das bedeutet einen Anstieg um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Laut einer aktuellen Analyse von Dun & Bradstreet Schweiz steht dieser Anstieg im Zusammenhang mit einer Gesetzesänderung im Schuldbetreibungs- und Konkursgesetz, die am 1. Januar 2025 in Kraft trat.

Diese Reform verpflichtet öffentliche Gläubiger wie Steuerbehörden und Sozialversicherungen, ausstehende Forderungen gegenüber Unternehmen konsequent über Konkursverfahren geltend zu machen. Zuvor konnten diese Institutionen zwar Betreibungen einleiten, waren jedoch nicht verpflichtet, den Konkurs zu beantragen.

„Der starke Anstieg der Konkurse ist eine direkte Folge der Gesetzesänderung und zeigt, wie konsequent die neuen Regelungen umgesetzt werden“, so Marianne Bregenzer, Country Lead Schweiz bei Dun & Bradstreet. „Kurzfristig führt das zu einer erhöhten Belastung für Unternehmen und Behörden, langfristig aber zu mehr Transparenz und Stabilität in der Schweizer Wirtschaft.“

Besonders stark zugenommen hat die Zahl der Insolvenzen in der Zentralschweiz (+48 Prozent), in Espace Mittelland (+44 Prozent) sowie in der Nordwest- und der Ostschweiz (je 43 Prozent). Dagegen fiel der Anstieg im Tessin (+34 Prozent) und in Zürich (+28 Prozent) moderater aus. Zu den am stärksten betroffenen Sektoren gehören die Herstellung dauerhafter Güter (+64 Prozent), die IT-Branche (+60 Prozent), Holdings und Investitionsgesellschaften (+59 Prozent) und Unternehmensdienstleistungen (+55 Prozent).

Gleichzeitig wurden seit Jahresbeginn 40'866 Firmen neu gegründet, ein Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders stark war der Zuwachs bei Immobilienmaklern und -verwaltungen (+20 Prozent), Holdinggesellschaften (+17 Prozent) und in der IT-Branche (+16 Prozent). Rückgänge verzeichneten Einzelhandel (-11 Prozent), Landverkehr und Logistik (-5 Prozent) sowie Gastgewerbe (-3 Prozent). ce/mm

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