Dialog schafft Verständnis über Generationen hinweg

Zürich - Jedes Gespräch trägt zum Verständnis zwischen den Generationen bei. Das ist eines der Erkenntnisse aus der Diskussion anlässlich des Frühlingsanlasses der Zürcher Handelskammer und Arbeitgeber Zürich VZH.

Der Frühjahrsanlass der Verbände Zürcher Handelskammer (ZHK) und Arbeitgeber Zürich VZH hat eine Diskussionsplattform für die Frage geboten, ob ein Generationenkonflikt die Schweizer Gesellschaft spaltet. Die ZHK-Präsidentin Karin Lenzlinger begrüsste zu dieser Veranstaltung, die aus Corona-Gründen an die Stelle des traditionellen Neujahrsanlasses getreten war. Sie sagte: „In den letzten zwei Jahren ist zur brutalen Gewissheit geworden, dass unsere Freiheit nicht selbstverständlich ist.“ Es bedürfe des Engagements der Wirtschaft, Politik und ganzen Gesellschaft, für deren Wahrung Verantwortung zu übernehmen.

Zur Generationendiskussion waren zwei Personen geladen, die dieses Thema im Rahmen der Kolumne „Jung & Alt“ in der Zeitung „Schweiz am Wochenende“ bearbeiten: der 77jährige Publizist und Philosoph Ludwig Hasler sowie Samantha Zaugg, 27 Jahre alt, Journalistin und Kunststudentin. Als Moderatorin konfrontierte ZHK-Direktorin Regine Sauter die Gäste mit Ergebnissen des letzten CS-Jugendbarometers. Unter anderem damit, dass Jugendliche in der Altersvorsorge das grösste Problem der Schweiz betrachten und immer weniger optimistisch in die Zukunft blicken.

Dazu formulierte Hasler als Grundkonflikt zwischen den Generationen: „Meine Generation hat im satten Bewusstsein gelebt, den Wohlstand erarbeitet zu haben, den Jüngere nun geschenkt bekommen. Wir erwarten Dankbarkeit. Und was kriegen wir? Prügel. Denn wir haben auf dem Planeten herumgefuhrwerkt und die aktuelle Generation sieht die Spuren.“ Samantha Zaugg bestätigte, dass ihre Generation trotz aller Heterogenität eine grosse Sensibilität für Umweltthemen aufweise. Doch Fatalismus wollte sie hier nicht erkennen. „Die aktuelle Generation ist politisch. Und zu ihren grossen Stärken zählt, dass sie hierfür auch Kanäle wie TikTok und Instagram zu nutzen weiss.“

Die Diskutierenden fanden im persönlichen Austausch auf dem Podium eine Reihe gemeinsamer Standpunkte. Laut Regine Sauter ein positives Zeichen für die Kraft des Dialogs: „In den Grundwerten finden Sie Verständnis“, sagte sie. Der Geschäftsleiter von Arbeitgeber Zürich VZH, Hans Strittmatter, fügte in seinem Schlusspunkt hinzu: „Der Austausch zwischen den Generationen ist eine Chance, klug alt zu werden.“ yvh

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Jung & Alt

Zwischen Samantha Zaugg und Ludwig Hasler liegen exakt 50 Jahre. Wie lebt und denkt die 27-jährige Journalistin und Filmerin? Der 77-jährige Philosoph, Publizist und Vortragsreisende? Seit Oktober 2020 schreiben sie sich abwechselnd in der »Schweiz am Wochenende«. Diskutieren über Erfahrungen, Erwartungen, Haltungen. Über Arbeit und Wohnen, Liebe und Tod, Rotwein trinken und Kuchen backen. 
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