Schweiz bleibt bei Vermögensverwaltung an der Spitze

Zürich - Die Schweiz gilt weiterhin als die weltweite Nummer eins bei der internationalen Vermögensverwaltung, zeigt ein Deloitte-Bericht. Ihr Vorsprung gegenüber anderen Finanzzentren wird jedoch kleiner. Eine Anpassung der Regulierung könnte mehr Innovation ermöglichen.

Das Deloitte Wealth Management Centre Ranking bewertet Finanzzentren anhand von drei Indikatoren: Wettbewerbsfähigkeit, Grösse und Performance. Die Schweiz ist in allen Bereichen führend und schneidet damit erneut auf dem ersten Platz im Ranking ab. Sie punktet unter anderem auch in den Unterkategorien wie Anbieterfähigkeit und Stabilität.

Allerdings verliert die Schweiz gegenüber anderen grossen Finanzzentren an Vorsprung. Schweizer Finanzinstitute verwalteten den Angaben zufolge Ende 2017 internationale Kundenvermögen in der Höhe von insgesamt 1,84 Billionen Dollar. Damit gilt die Schweiz zwar weiterhin als das grösste Zentrum für Vermögensverwaltung weltweit. Verglichen mit dem Vorjahr zeigen die Zahlen jedoch, dass die in der Schweiz verwalteten Kundenvermögen um 7 Prozent abgenommen haben.

Währenddessen konnte andere Finanzzentren bei den verwalteten Vermögen stark zulegen. Am höchsten war die Wachstumsrate in Hongkong, wo das Volumen an verwalteten Vermögen in den vergangenen sieben Jahren um 122 Prozent zugenommen hat. An zweiter Stelle folgen die USA mit einer Zunahme von 48 Prozent.

Die erneute gute Platzierung der Schweiz sei daher laut Deloitte „mit Vorsicht zu geniessen“. „Schweizer Anbieter tun sich schwer damit, neue internationale Vermögenswerte anzuziehen und ihr traditionelles Geschäftsmodell durch Investitionen in Innovation und die Verbesserung der Kundenerfahrung weiter zu modernisieren“, hält das Beratungsunternehmen fest. Um Innovationen und Verbesserungen zu ermöglichen, sei der Zugang zu fähigen Mitarbeitern sowie effizienten Marktplätzen besonders wichtig. Seitens der Regulierungsbehörden seien dafür „angemessene Bestimmungen“ nötig. ssp

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