Wohneigentum wird unerschwinglich

Zürich - Nur noch 10 Prozent der Mieter könnten sich eine Eigentumswohnung leisten. Dies haben Recherchen der Zürcher Kantonalbank ergeben. Sie rät von einer weiteren Senkung der Hypothekarzinsen ab. Stattdessen müssten mehr Eigenheime angeboten werden.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben sich die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser fast verdoppelt, informiert die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einer Mitteilung. Gleichzeitig seien die Hypothekarzinsen „auf einen historischen Tiefpunkt“ von aktuell 4 bis 5 Prozent gesunken. Den Erhebungen der ZKB zufolge können sich trotz der tiefen Zinsen aber nur noch rund 10 Prozent der Mieterhaushalte Wohneigentum leisten. Vor zwei Jahrzehnten wäre Wohneigentum noch für etwa die Hälfte der Mieterhaushalte realisierbar gewesen.

Eine weitere Senkung der Hypothekarzinsen wäre nach Ansicht der ZKB kontraproduktiv. Die durch eine Zinssenkung entstehende zusätzliche Nachfrage könne durch die Bautätigkeit nicht unmittelbar gedeckt werden, erläutert Ursina Kubli, Leiterin Immobilien Research der ZKB, in der Mitteilung. Die Folge wäre ein weiteres Ansteigen der Preise am Wohnimmobilienmarkt. Um die Wohneigentumsquote zu erhöhen, müssten vielmehr mehr Eigenheime angeboten werden.

In derselben Mitteilung geht die ZKB auch auf das Verdichtungsziel des Kantons Zürich ein. Hier sei der Kanton seinem Ziel, 80 Prozent des Bevölkerungswachstums im bereits dicht besiedelten Raum zu realisieren, auf Kurs. Konkret sind im Kanton Zürich seit 2015 insgesamt 41.500 neue Wohnungen, davon 30.000 in dicht besiedelten Gebieten, entstanden. Dies wurde vornehmlich durch die Realisierung von Ersatzneubauten möglich. hs

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