Die Zürcher Handelskammer begrüsst dieses rasche Inkrafttreten ausdrücklich. Schweizer Exporteure erleben gerade schwierige Zeiten. Die hohen US-Importzölle stellen auch für viele Zürcher Unternehmen eine erhebliche Belastung dar. Ein Freihandelsabkommen mit dem weltweit bevölkerungsreichsten Land – und prognostizierten Wachstumsraten zwischen sechs und neun Prozent jährlich – kommt daher zur richtigen Zeit. Rund 95 Prozent der Zölle auf Schweizer Industrieexporte werden sofort oder schrittweise abgebaut. Langfristig wird mit Einsparungen für Schweizer Unternehmen von bis zu 167 Millionen Franken jährlich gerechnet.
Und, im internationalen Wettbewerb letztlich relevant: Dadurch erhalten Schweizer Unternehmen einen besseren Marktzugang nach Indien als die europäische Konkurrenz. Die EU befindet sich derzeit noch im Verhandlungsprozess, dürfte also bald auch nachziehen.
Noch nicht ganz so weit ist derweil ein weiteres wichtiges Abkommen – das FHA zwischen den EFTA- und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, das am 16. September unterzeichnet worden war. Mit diesem Abkommen stärkt die Schweiz ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu einer dynamischen Wachstumsregion mit insgesamt rund 270 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten. Es sieht Zollsenkungen für 96 Prozent der Schweizer Exporte vor und bringt jährliche Einsparungen von über 155 Millionen Franken.
Nun ist die Schweizer Politik gefordert. Es ist jetzt entscheidend, den Genehmigungsprozess für das neue Abkommen ebenso rasch zu vollziehen wie beim Freihandelsabkommen mit Indien. Das gleiche gilt für weitere anstehende Abkommen, etwa mit Chile (unterzeichnet, derzeit im Parlament), Thailand, Kosovo oder Malaysia (alle unterzeichnet, demnächst im Parlament).
In diesem Zusammenhang begrüsst die Zürcher Handelskammer auch die jüngste handelspolitische Initiative des Bundesrates. Mit der «Future of Investment and Trade Partnership» will die Schweiz zusammen mit 13 anderen kleinen und mittelgrossen Volkswirtschaften den offenen und regelbasierten globalen Handel fördern und die Diversifizierung der Schweizer Handelsbeziehungen stärken.