Julius Bär will Kosten sparen

Zürich - Julius Bär hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen starken Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Betriebsertrag konnte im Jahresvergleich hingegen leicht gesteigert werden, auch die Kundengelder legten zu. In Konsequenz stellt die Bankengruppe die Profitabilität in den Fokus.

Einer Mitteilung von Julius Bär zufolge wird die Zürcher Bankengruppe für das Geschäftsjahr 2019 einen Gewinn von 465 Millionen Franken ausweisen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang um 37 Prozent. Die Bankengruppe führt den Gewinneinbruch auf Rückstellungen im Zusammenhang mit einer Klage der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) und Goodwill-Abschreibungen für den unternehmenseigenen Vermögensverwalter Kairos zurück. Der adjustierte Konzerngewinn der Gruppe sei um 5 Prozent auf 772 Millionen Franken zurückgegangen, schreibt Julius Bär.

Der Betriebsertrag lag 2019 mit 3,383 Milliarden Franken hingegen leicht über dem Vorjahreswert. Auch die verwalteten Vermögen stiegen im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 426 Milliarden Franken an. Beim Netto-Neugeld konnte dabei ein Wachstum von 2,8 Prozent auf 11 Milliarden Franken realisiert werden.

Als Konsequenz des Gewinneinbruchs passt Julius Bär seine Strategie und seine Mittelfristziele an. „Wir werden die Investitionen in persönliche Beratung und Technologie beschleunigen“, erläutert Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär, in einer entsprechenden Mitteilung. „Und wir werden unseren Führungsschwerpunkt von einer Netto-Neugeld-Strategie zu nachhaltiger Gewinnsteigerung verlagern.“ Konkret soll die Kostenbasis der Bankengruppe innert drei Jahren um 200 Millionen Franken sinken, der bereinigte Gewinn jährlich um 10 Prozent gesteigert werden. Einem Bericht im „Tages Anzeiger“ zufolge plant Rickenbacher dabei, noch in diesem Jahr weltweit 300 Stellen zu streichen, davon bis zu 200 in der Schweiz. hs

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