Biosimilars könnten Gesundheitskosten drastisch senken

Winterthur - Die Schweiz schöpft das Sparpotenzial bei bestimmten nachgeahmten Medikamenten, sogenannten Biosimilars, bei weitem nicht aus. Eine Studie der ZHAW errechnet allein bei den sechs wichtigsten Wirkstoffen mögliche Kostensenkungen im Gesundheitswesen von bis zu 100 Millionen Franken in drei Jahren.

Die Schweiz könnte durch die vermehrte Verschreibung von Biosimilars die Arzneimittelkosten drastisch senken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie (WIG) der ZHAW School of Management and Law (SML). Sie ist der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) angegliedert. 

Anders als in anderen europäischen Ländern werden in der Schweiz Biosimilars nur zurückhaltend angewandt. Diese Nachahmermedikamente von nicht mehr patentgeschützten Originalpräparaten stehen den Originalen hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit in nichts nach. Dabei sind sie bis zu 25 Prozent günstiger. Doch sind in der Schweiz bisher weniger Biosimilars zugelassen als in der Europäischen Union. Zudem hätten Ärztinnen und Ärzte weniger Erfahrungen mit Biosimilars als mit den Originalprodukten.

„Wir konnten in unserer Analyse zeigen, dass der vermehrte Einsatz von Biosimilars in der Schweiz die Arzneimittelkosten der obligtorischen Krankenpflegeversicherung deutlich senken könnte“, wird der Leiter des Winterthurer Instituts, Simon Wieser, in einer Medienmitteilung zitiert. Die Autorinnen und Autoren schätzen die möglichen Einsparungen für sechs der wichtigsten Wirkstoffe auf bis zu 100 Millionen Franken über drei Jahre. Dafür müssten neue Patientinnen und Patienten vermehrt Biosimilars verschrieben bekommen. Würden auch Personen auf Biosimilars umgestellt, die bisher Originalpräparate genommen haben, fielen die Einsparungen noch höher aus.

Den Expertenbericht „Biosimilars in der Schweiz – Medizin gegen die steigenden Gesundheitskosten?“ hat das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie im Auftrag von Pfizer erarbeitet. mm

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