Den Ausbau der Schienenachse Zürich-Stuttgart dringend vorantreiben

Als Teil eines grenzüberschreitenden Wirtschaftsbündnisses fordert die Zürcher Handelskammer (ZHK) den dringenden Ausbau der Schienenachse Zürich-Stuttgart. Die Union europäischer Industrie- und Handelskammern (UECC) hat gestern eine entsprechende Resolution beschlossen, während ZHK-Direktorin und Nationalrätin Regine Sauter beim Bundesrat vorstössig wurde.

Mit rund 98 Mrd. Franken Handelsvolumen ist Deutschland für die Schweiz der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Besonders eng und umfassend sind die wirtschaftlichen Beziehungen zu Baden-Württemberg. Durchgängige Verkehrsachsen zwischen den Wirtschaftsmetropolen Zürich und Stuttgart sind deshalb für beide Seiten äusserst wichtig. Insbesondere auf der Schiene stockt jedoch der Verkehr: Die Schienenachse zwischen Zürich und Stuttgart verläuft auf deutscher Seite weitgehend eingleisig und der Ausbau lässt seit Jahrzehnten auf sich warten.

Von Seiten der Wirtschaft wird nun Druck gemacht. Im Juni hat sich die Wirtschaft entlang der Schienenachse Zürich-Stuttgart zu einem grenzüberschreitenden Wirtschaftsbündnis, darunter auch die Zürcher Handelskammer (ZHK), zusammengeschlossen. Das Bündnis will die Verzögerungen entlang dieser Achse nicht mehr länger hinnehmen. Zudem fordert auch die Union europäischer Industrie- und Handelskammern (UECC) in ihrer gestrigen Resolution an die Adresse der deutschen Politik den Gesamtausbau der Schieneninfrastruktur zwischen Stuttgart und Zürich, und damit die Erstellung eines leistungsfähigen Schienenkorridors für den Personen- und Güterverkehr. Schliesslich hat ZHK-Direktorin Regine Sauter im Nationalrat eine Interpellation eingereicht, um den Bundesrat zu möglichen Interventionen bei den deutschen Behörden zu befragen.

Der Schienenkorridor Zürich-Stuttgart soll seiner internationalen Bedeutung als Verbindungsachse zwischen den Wirtschaftsräumen von Süddeutschland, der Schweiz und Norditalien mit einer attraktiven Reisezeit von deutlich unter drei Stunden und optimierten Anschlüssen in Zürich und Stuttgart gerecht werden. Er soll die Rheintalbahn entlasten und als leistungsfähige Zulaufstrecke für den Gotthard-Basistunnel dienen. Der Ausbau schafft damit auch Anreize zur Verlagerung des Strassenverkehrs auf die Schiene. Aus ökonomischen, infrastrukturellen und auch umweltbezogenen Überlegungen ist daher der Ausbau der Schienenachse Zürich-Stuttgart dringend voranzutreiben.

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