Start-ups rufen um Hilfe

Zürich - Jungfirmen sind von der Corona-Krise besonders stark betroffen. Vertreter der Start-up-Szene fordern nun Hilfe von Bund und Kantonen - unter anderem in Form von Direktzahlungen sowie auf Start-ups angepasste Bedingungen bei Kurzarbeit und Darlehen.

Jungunternehmen verfügen über begrenzte Liquidität und sind daher besonders stark von der wirtschaftlichen Lage aufgrund des Coronavirus betroffen. Vertreter der Start-up-Szene wenden sich nun an Bund und Kantone um Hilfe.

Raphael Tobler, Gründer von eduwo und Präsident vom Entrepreneur Club Winterthur, hat gemeinsam mit Kollegen eine Umfrage unter mehr als 100 Jungfirmen durchgeführt. Ziel war es, ihre Lage besser einzuschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem Direktzahlungen benötigt werden. Viele Jungfirmen machen sich Sorgen über ihre Liquidität und um ihre Mitarbeitenden: Bei der Umfrage gaben 31 Start-ups an, Mitarbeitende entlassen zu müssen. Und die Burnrate, also die Rate, in denen die Start-ups pro Monat Geld verlieren, liegt bei der Mehrheit im fünfstelligen Bereich. Weiter wird eine explizite Start-up-Hilfe vom Bund und den Kantonen gefordert. Diese sollen beispielsweise auch Kurzarbeit für Gründer ermöglichen und bei Darlehen besondere Start-up-Konditionen einführen.

Auch Nationalrätin Judith Bellaiche (GLP/ZH) und Nationalrat Andri Silberschmidt (FDP/ZH) setzen sich im Namen der Parlamentarischen Gruppe Startups für Jungfirmen in der Krise ein. Sie haben einen offenen Brief an den Bundesrat geschrieben. In diesem fordern sie einen Fonds, der bei abgebrochenen Finanzierungsrunden einspringt. Dieser soll vorerst mit 375 Millionen Franken ausgestattet werden. Ausserdem fordern auch sie, dass Start-ups von geplanten Massnahmen des Bundes – wie etwa Kurzarbeit – profitieren können, auch dann, wenn sie Besonderheiten gegenüber KMU aufweisen. ssp

Zurück zur Übersicht