Schweiz muss mehr ICT-Fachkräfte ausbilden

Bern - Steigende Nachfrage und demografische Entwicklung werden bis 2026 zu einem gravierenden Mangel an Fachkräften in ICT-Berufen führen, prognostiziert ICT-Berufsbildung Schweiz. Der Verband fordert daher eine Ausweitung der entsprechenden Lehrstellen.

Der Gesamtbedarf an ICT-Fachkräften werde bis 2026 auf 88.500 Personen ansteigen, prognostiziert ICT-Berufsbildung Schweiz in einer Mitteilung. Alle zwei Jahre analysiert der Verband die Fachkräftesituation im ICT-Bereich. 

Der prognostizierte Bedarf an Fachkräften könne dabei nur zum Teil durch den bisher erwarteten Arbeitsmarktseintritt von Neuabsolventen und Zuwanderung abgedeckt werden, heisst es in der Mitteilung. Zudem rechnet der Verband bis 2026 mit rund 21.700 aus dem Arbeitsleben austretenden Pensionären. Deswegen müssten in den kommenden Jahren „gut 40.000 zusätzliche Fachkräfte ausgebildet werden“, fordert ICT-Berufsbildung. Eine besonders hohe Nachfrage müsse dabei in den Berufsfeldern Applikationsentwicklung und ICT-System-Ingenieurswesen gedeckt werden.

Rund die Hälfte des Absolventen einer ICT-Ausbildung entscheidet sich laut Mitteilung im Anschluss an die Lehre für eine vertiefte Weiterbildung im höheren Berufsbildungs- oder Hochschulbereich. „Die ICT-Lehre ist der zentrale Einstieg zur höheren Berufsbildung und Fachhochschule und somit der bedeutendste Hebel zur Deckung des zukünftigen Bedarfs an qualifizierten Fachkräften“, wird der Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz, Serge Frech, in der Mitteilung zitiert. Wirtschaft und Verwaltung müssten daher mehr ICT-Lehrstellen schaffen. „Es muss uns gelingen, die hohe Wertschöpfung der ICT-Fachkräfte im Inland zu behalten“, ergänzt Andreas Kaelin, Präsident von ICT-Berufsbildung Schweiz und Geschäftsführer des Dachverbands ICTswitzerland. „Auch im Interesse der Schweiz, die darauf angewiesen ist, die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können.“ hs

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