Vernetzung der Schweiz stärken und ausbauen

 

Der Aussenwirtschaftsbericht 2021 des Bundesrats zeigt ein gutes Bild der Entwicklung – und er wirft ein Schlaglicht auf einige Kernpunkte, die auch für den Wirtschaftsstandort Zürich bedeutsam sind. 

  • Im Laufe dieses Jahres dürfte sich das Wirtschaftswachstum beleben, begünstigt durch die Entkoppelung der Covid-19-Fallzahlen mit der Spitalbelastung. Letzteres muss dazu führen, dass in der Schweiz die Massnahmen gelockert werden – und das Jahr 2022 hoffentlich als «Freedom Year» in die Annalen eingehen wird.

  • Die Covid-19-Pandemie zeitigt auch schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Die Weltbank schätzt, dass aufgrund der Pandemie knapp 100 Millionen Menschen in die extreme Armut zurückgefallen sind. Drohende Folgen sind soziale Unruhen, politische Destabilisierung und Migration. Die Schweiz setzt sich richtigerweise unter anderem für eine effiziente globale Impfstoffverteilung ein. Die Überwindung der Pandemie und die globale wirtschaftliche Erholung sind unweigerlich miteinander verknüpft.

  • Ebenso verdeutlicht hat die Pandemie, wie wichtig es ist, die internationale Zusammenarbeit zu stärken, die Zunahme der Handelshemmnisse zu beschränken und internationale Produktions- und Lieferketten durch verschiedene Massnahmen geografisch zu diversifizieren.

  • Die Herausforderungen in den Handelsbeziehungen sind vielfältig. Zentral ist sicher, die künftigen Beziehungen der Schweiz mit der EU zu klären und die bilaterale Zusammenarbeit weiterzuführen und zu entwickeln. Daneben ist das Netz an Freihandelsabkommen weiterzuspinnen. Laufende Verfahren wie mit Chile, Indien, Kosovo, Malaysia, Mercosur, Mexiko, Thailand oder dem Vereinigten Königreich sind zu forcieren und zum Abschluss zu bringen – sie sind elementar für einen zukunftsfähigen Zugang zu internationalen Märkten. 

  • Ein Warnschuss war die nur knappe Zustimmung des Stimmvolks zum Abkommen mit Indonesien. Es muss zum Anlass genommen werden, um den konkreten Nutzen aufzuzeigen, den die Schweiz aus solchen Abkommen zieht – und letztlich die Schweizerinnen und Schweizer, die Beschäftigten. Andererseits ist richtig, dass Nachhaltigkeits-Aspekte hohen Stellenwert in der Aussenwirtschaftsstrategie haben, die der Bundesrat im November 2021 beschlossen hat. Sie unterstreichen nicht zuletzt auch, dass die Sage von der «bösen Wirtschaft», die von politischen Gegnern zelebriert wird, ins Leere zielt. asü 

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