Swissmem fordert mehr Freihandel

Lugano - Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie will sich als eine Lösungsanbieterin beim Klimawandel positionieren. Ihre Technologien sollen auch im Ausland bei der CO2-Reduktion helfen. Der Freihandel sei dabei zentral, wie der Swissmem Industrietag zeigte.

Der Swissmem Industrietag fand in diesem Jahr unter dem Titel „Chance Freihandel – Motor für Wohlstand und Nachhaltigkeit“ in Lugano statt, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Mit dabei waren unter anderem, Bundespräsident Guy Parmelin, der ehemalige deutsche Bundesminister Sigmar Gabriel und Philipp Hildebrand, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Nationalbank und BlackRock-Vize-Vorsitzender.

Nach einem erfolgreichen Abbau der Handelsbarrieren seit dem zweiten Weltkrieg würden Handelskonflikte und Protektionismus wieder zunehmen, hoben die Beteiligten hervor. Dies stelle auch die Wohlstandsgewinne in Schwellenländern in Frage. Laut Swissmem-Präsident Martin Hirzel bauche es nun „eine Renaissance des Freihandels“. Es sei ein „Sondereffort des Bundes“ nötig, „damit neue Vertragsabschlüsse baldmöglichst in Reichweite kommen“, betonte er weiter. Zudem gelte es, die Beziehungen zur EU so rasch wie möglich zu regeln.

Der Freihandel sei auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit und der Bekämpfung des Klimawandels von grosser Bedeutung, so die Teilnehmenden. Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) stelle immer energieeffizientere und ressourcenschonendere Fertigungstechnologien her. Diese Technologien sollen nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland zur Reduktion des CO2-Ausstosses beitragen. Schliesslich exportiert die Schweizer MEM-Industrie 80 Prozent ihrer Güter und Dienstleistungen. Laut Swissmem könnte die Schweizer Industrie mit dem Export innovativer Technologien weltweit eine „erhebliche Hebelwirkung“ bei der Reduktion des CO2-Ausstosses erzielen.

 „Wir dürfen niemals unsere Trümpfe aus der Hand geben, die unsere Stärken ausmachen, namentlich in der Ausbildung, Arbeit, Innovation und in der internationalen Präsenz“, betonte Parmelin im Rahmen der Veranstaltung. Es sei zudem die Pflicht des Bundes sicherzustellen, dass die abgeschlossenen Freihandelsabkommen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Der Industrietag fand als eine vom Kanton Tessin bewilligte Pilotveranstaltung für Grossanlässe statt. Die teilnehmenden 500 Personen waren entweder auf das Coronavirus getestet oder dagegen geimpft. ssp

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