Freihandel mit USA rückt wieder ins Rampenlicht

Zürich - Der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU entschärft sich. Dass Strafzölle gegen europäische Autos vom Tisch sind, sei für die Schweiz positiv, so economiesuisse. Bei einem weitreichenden Zollabbau könnte die Schweiz unter Druck geraten. Ein bilaterales Freihandelsabkommen mit den USA würde Abhilfe schaffen.

US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionsvorsteher Jean-Claude Juncker haben in dieser Woche eine Abmachung verkündet. Demnach sollen im gegenseitigen Handel die Industriezölle abgeschafft werden. Damit sind die Strafzölle auf europäische Autos vom Tisch. Dies ist laut dem Wirtschaftsverband economiesuisse auch im Interesse der Schweiz als wichtiger Automobilzulieferer. Den Angaben zufolge beträgt das Schweizer Exportvolumen in diesem Bereich aktuell 2,8 Milliarden Franken. Die Fahrzeuge mit Schweizer Bestandteilen im Wert von 200 Millionen Franken werden anschliessend von der EU in die USA exportiert.

Sollten sich die USA und die EU tatsächlich bei einem weitreichenden Zollabbau bei Industriegütern einigen, wäre laut economiesuisse allerdings auch das Diskriminierungspotenzial für Schweizer Exportunternehmen im Auge zu behalten. „Ein bilaterales Freihandelsabkommen mit den USA könnte hier für gleich lange Spiesse sorgen“, so der Verband.

In einem Artikel der „Aargauer Zeitung“ äussert sich auch Beat Vonlanthen, Freiburger Ständerat (CVP) sowie Präsident des Branchenverbands Medtech, zu den neuen Plänen der USA und der EU. Der Bundesrat müsse nötigenfalls Massnahmen treffen „damit die Schweiz nicht ins Hintertreffen gerät“, sagt er. „Das ist zentral für unsere Volkswirtschaft, besonders für die Medizinaltechnik-Branche.“ Die Schweiz exportiere Medizinaltechnik im Wert von 10 Milliarden Franken und die USA seien die wichtigsten Abnehmer. „Es wäre super, wenn die EU und die USA Handelsbarrieren abbauen und die Schweiz daran teilhaben könnte“, so Vonlanthen. ssp

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