Wirtschaftsbündnis Stuttgart-Zürich mahnt Schienenausbau an

Zürich - Ein deutsch-schweizerisches Wirtschaftsbündnis fordert, dass endlich Bewegung in die Planungen für den Ausbau der Schienenachse zwischen Stuttgart und Zürich kommt. Im derzeitigen Zustand werde sie ihrer Funktion für den alpenquerenden Verkehr nicht gerecht.

Die Wirtschaft entlang der Nord-Süd-Achse zwischen Stuttgart und Zürich will nicht länger hinnehmen, dass sich der Ausbau dieser Schienenstrecke seit Jahrzehnten verzögert. Das grenzüberschreitende Wirtschaftsbündnis zum Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich hält es für „dringend erforderlich, dass neue Bewegung in diese internationale Schienenachse kommt“. Deshalb hat es in einem offenen Brief einen detaillierten Fragenkatalog an den Parlamentarischen Staatssekretär im Berliner Bundesministerium für Verkehr, Steffen Bilger, übersandt.

Unterzeichnet wurde dieser offene Brief unter anderem von der Zürcher Handelskammer (ZHK), der Handelskammer Deutschland Schweiz, economiesuisse, der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen (IVS) und dem Verband schweizerischer Speditions- und Logistikunternehmen, Spedlogswiss. Insgesamt besteht dieses Bündnis aus zwölf Verbänden, die 230'000 Unternehmen repräsentieren.

In dem Schreiben moniert die 2019 gegründete Initiative, dass trotz aller Zusagen im Rahmen des geplanten Deutschlandtakts bisher weder Planungsfortschritte bei der Neigetechnik noch beim Ausbau bestimmter Streckenabschnitte für den Personen- und Schienengüterverkehr bekannt seien: „Die vielen nicht abgeschlossenen Planungen wecken in Kombination mit neuen, unverbindlichen Überlegungen berechtigte Zweifel daran, dass der Ausbau mit Ablauf des Bundesverkehrswegeplans im Jahr 2030 abgeschlossen wird.“

Ende September 2019 hatte die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern (UECC) für Verkehrsfragen den Druck zum Ausbau dieser Strecke erhöht. In einer massgeblich vom damaligen Leiter Wirtschaftspolitik bei der ZHK und heutigem stellvertretenden Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich, Mario Senn, vorangetriebenen Resolution heisst es: „Auch die Wirtschaft in der Schweiz, in Österreich, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden hat ein grosses Interesse daran, dass Deutschland als wichtiger Handelspartner und zentrales Transitland einen leistungsfähigen Schienenkorridor zwischen Stuttgart und Zürich schafft.“ 

„Die Schienenachse Stuttgart-Zürich ist eine der Grundnetzstrecken des Transeuropäischen Eisenbahnnetzes TEN“, sagte in diesem Zusammenhang UECC-Generalsekretär Rainer Füeg. „Im derzeitigen Ausbauzustand wird sie ihrer Funktion als Zulauf für den Gotthard-Basistunnel und für den alpenquerenden Verkehr nicht gerecht. Aus Sicht der Wirtschaft in den Nachbarländern zu Deutschland ist es nicht nachvollziehbar, warum diese strategisch wichtige Achse nicht zu einer leistungsfähigen Ausweichstrecke für die überlastete Rheintalbahn ausgebaut wird.“ mm

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