Ageing Society – eine ungelöste Herausforderung

 

In der Event-Reihe Wirtschaft@Wirtschaft beleuchtet die Zürcher Handelskammer wichtige Megatrends. Am Auftakt-Event wurde der demographische Wandel diskutiert. Was bedeutet der Trend Ageing Society für die Arbeit, für die Unternehmen, für uns alle?

Die ZHK blickt im Jahr ihres 150-jährigen Bestehens nach vorne – unter dem Motto «Für jetzt und die nächste Generation». Für ZHK-Direktorin Regine Sauter geht es darum zu diskutieren, wie Jüngere und Ältere, Mitglieder und Nichtmitglieder der ZHK die Gegenwart und vor allem die Zukunft sehen, wie sie in der Begrüssung sagte. Wie leben und arbeiten wir in Zürich in 25 Jahren? Um vielfältige Perspektiven zu dieser Frage zu erhalten, ist die ZHK eine Kooperation mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) eingegangen. Studentinnen und Studenten haben sich in Kunstwerken mit den wichtigsten Megatrends auseinandergesetzt. Diese Kunstwerke sollen Diskussionen auslösen. Sie werden im Laufe des Jahres auch auf Plakaten in der Stadt zu sehen sein und im Rahmen einer Auktion versteigert. Diese Auktion findet während mehreren Monaten statt und endet am 8. September 2023 am Haupt-Event des Jubiläumsjahres.

Innovationskraft wirkt lebensverlängernd

Am Auftaktanlass der Veranstaltungsreihe Wirtschaft@Wirtschaft stand das Bild «Alte Seelen, junge Körper» von Dimitris Giannoulas im Zentrum – und der Megatrend Ageing Society. Das Bild zeigt eine Pille mit der Aufschrift «Stay yung». «Eine Pille nehmen – und jung bleiben, unverletzlich? Wenn es so einfach wäre!», sagte Regine Sauter einleitend. Gleichwohl sei es eine Tatsache, dass die Lebenserwartung der Bevölkerung kontinuierlich steige – «wir bleiben länger fit». Die Schweiz sei das Land mit dem dritthöchsten Durchschnittsalter der Bevölkerung nach Japan und Italien. Regine Sauter sagte: «Dank unserer Innovationskraft macht die Medizin grosse Fortschritte, ja man kann sagen: Dank unserer Innovationskraft leben wir länger.»

Was bedeutet dieser Trend für Unternehmen, für die Arbeit, für uns alle? Dies diskutierten in der «Bar am Wasser» in Zürich drei kompetente Referentinnen: Prof. Dr. Sabina Misoch, Leiterin des Instituts für Altersforschung der OST - Ostschweizer Fachhochschule, Dr. Daniela Suter, Geschäftsführerin von Gen Suisse, und Dr. Elena Gross, CEO und Gründerin der KetoSwiss AG.

Arbeiten im Pensionsalter vereinfachen

Alle drei Referentinnen betonten, wie wichtig es sei, dass Menschen im Alter eine Aufgabe hätten. Die Regulierung sei heute zu starr und erschwere das Arbeiten nach Erreichung des Pensionsalters. Mehr Flexibilität sei gefragt, zumal die Lebenserwartung in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen werde. Die Referentinnen waren sich einig, dass die biologische Schallmauer bei 120 Jahren liegt. Elena Gross sieht darüber hinaus Potenzial, dank medizinischen Eingriffen weitere Lebensjahre zu ermöglichen: Im Labor gelinge es heute schon, Mäuse zu verjüngen. Die Erhöhung der Zahl der Lebensjahre sei aber nicht ein Ziel per se. Diesen Gedanken brachte sie so auf den Punkt: «Mehr Jahre im Leben oder mehr Leben in Jahren? Lieber mehr Leben in Jahren.»

Daniela Suter unterstrich diese Aussage: «Wir werden länger leben, aber wir werden nicht ewig leben.» Grosses Potenzial sieht sie in der personalisierten Medizin, die aufgrund des Erbguts massgeschneiderte Therapien ermöglicht. Handlungsbedarf besteht für sie zudem im Bereich der Daten, der in der Schweiz im Gesundheitsbereich zu fragmentiert sei: Daniela Suter forderte: «Je mehr Daten, desto besser. Entscheidend ist, wer Zugang auf die Daten hat.» Die Forschung sei viel vertrauenswürdiger als gewisse Tech-Konzerne, denen wir bedenkenlos Unmengen von Daten gäben.

Sabina Misoch nannte als wesentlichen Erfolgsfaktor für ein langes Leben, dass die Menschen eine Aufgabe haben. Wichtig sei zudem, aktiv und in der Gemeinschaft eingebunden zu bleiben, nicht gestresst und zukunftsorientiert zu sein sowie das Leben zu geniessen. Auf die Frage aus dem Publikum, wie die Folgen der steigenden Lebenserwartung finanziert werden sollten, sagte sie entwaffnend ehrlich: «Das möchte ich nicht lösen – zum Glück bin ich Soziologin und nicht Politikerin.»

#zhk150-Jubiläumsdrink: Profitieren und Gutes tun

Das Leben geniessen: Das machten die Gäste dann beim anschliessenden Apéro, bei dem der #zhk150-Jubiläumsdrink eingeweiht wurde. Der Drink ist eigens für den runden Geburtstag der ZHK vom Team der «Bar am Wasser» kreiert worden. Erhältlich ist er auch als alkoholfreie Mocktail-Variante. Beim Kauf des #zhk150-Jubiläumsdrinks, der 150 Franken kostet, erhält man zum einen praktische Vorteile. Mit der Bestellung wird eine persönliche ZHK-Halbjahres-Mitgliedschaft erworben und so kann von diversen Dienstleistungen und Vergünstigungen profitiert werden. 

Zudem tun Bestellerinnen und Besteller des Drinks Gutes. Der gesamte Betrag von 150 Franken wird nämlich zugunsten von «SimplyNano» gespendet. SimplyNano ist ein schweizweites Bildungsprojekt zur MINT-Förderung in Real- und Sekundarschulen. MINT-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Durch spannende Experimente und forschendes Lernen sollen Jugendliche für MINT-Fächer und entsprechende Berufsfelder begeistert werden. 

Der #zhk150-Jubiläumsdrink ist ab sofort während 150 Tagen exklusiv in der Bar am Wasser in Zürich erhältlich.