Synhelion überzeugt Investoren mit Solartreibstoff

Lugano - Synhelion hat sich in einer Finanzierungsrunde 16 Millionen Franken gesichert. Damit will die Ausgliederung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich die weltweit erste industrielle Anlage für solare Treibstoffe bauen. Dort produzierte Treibstoffe sollen im Langstreckentransport eingesetzt werden.

Synhelion hat in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 16 Millionen Franken eingenommen, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. Angeführt wurde die Runde von Swiss KMU Partners. Massgeblich beteiligt waren ausserdem die Investmentfirma Orchilla und SMS Concast, welche zur auf Stranggusstechnik spezialisierten SMS Group gehört.

Mit dem frischen Geld will Synhelion die weltweit erste Anlage zur industriellen Produktion von solaren Treibstoffen in Jülich, im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen, aufbauen. Sie werde die gesamte integrierte Technologiekette vom konzentrierten Sonnenlicht bis zum synthetischen, flüssigen Treibstoff abdecken. Die konkreten Endprodukte sollen solares Kerosin und solares Benzin sein. Die Anlage soll 2023 in Betrieb gehen.

Die solaren Treibstoffe von Synhelion sollen in erster Linie im Langstreckentransport eingesetzt werden. In der Schifffahrt und Luftfahrt seien Energieträger mit einer sehr hohen Energiedichte nötig, die mit Batterietechnologie nicht erreicht werden könnten, erklärt das Unternehmen. Flüssige synthetische Treibstoffe könnten diese Anforderung hingegen erfüllen.

Synhelion habe auch Partnerschaften mit seinen Investoren geschlossen. Damit sei es dem Unternehmen aus Lugano möglich, seine Solartreibstoffe „zu einem konkurrenzfähigen Preis mit fossilen Treibstoffen“ auf den Markt zu bringen. Erst Mitte Oktober hatte zudem das deutsche Ministerium für Wirtschaft und Energie angekündigt, das Projekt in Jülich mit knapp 4 Millionen Euro unterstützen zu wollen.

Die geplante Anlage geht auf das von Synhelion entwickelte solarthermische Verfahren zurück, das auf Prozesswärme aus konzentriertem Sonnenlicht basiert. Die Machbarkeit hatte das 2016 aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) ausgegliederte Start-up 2019 mit einer kleinen Anlage auf dem Dach der ETH bewiesen. ssp

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