Schweizer Risikokapitalmarkt ist weiter im Aufwind

Luzern/Rotkreuz ZG/Zürich - Der Schweizer Risikokapitalmarkt hat 2022 neuerlich ein Rekordhoch verzeichnet. Das zeigt der aktuelle Swiss Venture Capital Report. ICT- und Cleantech-Start-ups zogen das meiste Kapital an. In den Kanton Zürich floss mehr als die Hälfte aller Investitionen. Waadt landet auf Rang 2.

Der Schweizer Kapitalmarkt hat sich 2022 unbeeindruckt von den Widrigkeiten der allgemeinen Wirtschaftslage gezeigt. Das Gesamtvolumen der Investitionen in technologiebasierte Jungunternehmen betrug knapp 4 Milliarden Franken. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 29,7 Prozent. Seit 2020 hat sich das investierte Risikokapital (Venture Capital, VC) nahezu verdoppelt, seit 2017 mehr als vervierfacht.

Diese Ergebnisse gehen aus dem aktuellen Swiss Venture Capital Report hervor. Er wird vom Online-Newsportal Startupticker.ch und der Zuger Investorenvereinigung SECA in Kooperation mit der Plattform startup.ch herausgegeben.

Die drei grössten Finanzierungsrunden schlossen Climeworks aus Zürich mit 600 Millionen, SonarSource aus Genf mit 394,6 Millionen und Wefox ebenfalls aus Zürich mit 392 Millionen Franken ab. Die Gesamtzahl der Finanzierungsrunden nahm 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 7,9 Prozent zu.

Mit diesem weiteren Aufschwung beweise der Markt, dass er alles andere als eine Blase, sondern gesund sei, heisst es im Vorwort zum Bericht. Daher nehme auch die Zahl der Schweizer VC-Fondsprojekte stetig zu. Zum Jahresende 2022 befanden sich „nicht weniger als 55 VC-Fonds in der Fundraising-Phase“.

Eine überdurchschnittliche Zunahme der Investitionen verzeichneten ICT- und Fintech-Start-ups. Sie vereinigten über 2 Milliarden Franken auf sich und damit mehr als die Hälfte der Gesamtsumme 2022. Auch Cleantech sticht mit 826,9 Millionen Franken heraus, viermal mehr als 2021.

Zusammen zogen Zürcher Start-ups etwas mehr als 50 Prozent der gesamtschweizerischen Investitionen an. An zweiter Stelle liegt nach wie vor der Kanton Waadt, mit 66,8 Prozent aller dortigen Investitionen im Medtech-Sektor. Ein klares Wachstum resultierte auch in Genf und Zug. Basel-Stadt bekam den Abschwung im Biotech-Sektor zu spüren. Dort sank das investierte Risikokapital um 60,2 Prozent. In St.Gallen hat es sich dagegen im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt und liegt mit 122,8 Millionen Franken erstmals über der 100-Millionen-Marke. mm

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