Die grösste Exportindustrie der Schweiz setze sich „für weltweit offene Märkte ein“, erläutert eine Mitteilung von scienceindustries anlässlich der diesjährigen Generalversammlung des Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Biotech. Entsprechende Freihandelsabkommen sollten jedoch „sofern nötig mit einem starken Schutz des geistigen Eigentums“ verbunden werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Dies sei „unerlässlich, um die Investitionen der Mitgliedsunternehmen von 7 Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung in der Schweiz nicht zu gefährden“.
Auf der Generalversammlung setzte sich Verbandspräsident Gottlieb Keller insbesondere für die Exporte nach Grossbritannien ein. Im Zuge des Brexit müsste die Schweiz „mit der Unterzeichnung eines ,Memorandum of Understanding‘ die Fortführung der Beziehungen beim Marktzugang“ sicherstellen, wird Keller in der Mitteilung aus seiner Ansprache zitiert.
Der Unternehmensverantwortungsinitiative und einem möglichen Gegenvorschlag erteilte Keller gleichzeitig eine klare Absage. Hier werde „die Einführung gesetzlicher Verpflichtungen und Haftbarkeiten“ gefordert, „die weit über das in anderen Ländern Übliche hinausgehen“. An die Adresse der auf der Generalversammlung anwesenden Bundesrätin Doris Leuthard gerichtet forderte Keller die Anerkennung bereits erzielter Einsparungen bei der „Zielsetzung der nächsten CO2-Periode ab 2020“ ein. Zudem wandte sich der Verbandspräsident gegen die geplante Ausdehnung der Transporthaftung unter anderem für Chlor auf Absender und Empfänger solcher Stoffe.
Auf der Generalversammlung wurde zudem ein neuer Präsident für scienceindustries gewählt. Dabei wurde der Länderpräsident Schweiz von Novartis, Matthias Leuenberger, zum Nachfolger von Gottlieb Keller bestimmt. hs