Schweizer fühlen sich fast so wohl wie vor dem Lockdown

Zürich/Winterthur - Die subjektive Lebensqualität der Schweizer Bevölkerung hat nach dem Ende des Lockdowns wieder zugenommen. Sie liegt fast auf demselben Niveau wie davor. Das zeigt der aktuelle COVID-19 Social Monitor der ZHAW School of Management and Law und der Universität Zürich.

Rund 90 Prozent der Schweizer stufen ihre gegenwärtige Lebensqualität als gut oder sehr gut ein. Anfang April lag der Wert noch bei 85 Prozent. Damit erreicht dieser aktuelle Wert fast das Niveau von 2017. Zu diesen Resultaten kommt laut einer Medienmitteilung der aktuelle COVID-10 Social Monitor der School of Management and Law der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universität Zürich (UZH). 

„Insbesondere zu Beginn des Lockdowns sahen sich viele Menschen in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt“, erklärt Marc Höglinger, Leiter Versorgungsforschung am Institut für Gesundheitsökonomie der ZHAW. Der Anteil von Personen, die ihre Lebensqualität als schlecht oder sehr schlecht einstufen, lag während der vergangenen sechs Monate stabil bei 1 bis 2 Prozent. „Damit ist die Befürchtung bisher nicht eingetroffen, dass sich das Befinden breiter Bevölkerungsgruppen massiv verschlechtern würde“, so Höglinger.

„Die Einschränkung sozialer Kontakte war ein besonders folgenreicher Aspekt dieser Zeit“, wird Oliver Hämmig zitiert, Bereichsleiter Gesundheitsberichterstattung und -monitoring am Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich. Die meisten pflegten inzwischen wieder soziale Kontakte. Allerdings geben rund 30 Prozent der Personen im Alter von 50 Jahren oder mehr und etwa 20 Prozent der Jüngeren noch heute an, ausser für unverzichtbare Aktivitäten meistens oder immer zu Hause zu bleiben und keine Besuche zu machen.

Insgesamt befolgen drei Viertel der Bevölkerung die gängigen Abstands- und Hygieneregeln. Fast die Hälfte der Befragten nutzt die Schutzmaske immer oder meistens. In der Westschweiz und im Tessin sind es sogar beinahe 70 Prozent.

ZHAW und Universität Zürich befragen in regelmässigen Abständen rund 2000 Personen aus allen Landesteilen. Die Untersuchung soll so Veränderungen bei Wohlbefinden, Gesundheitszustand, Erwerbssituation und Verhalten der Schweizer Bevölkerung im Verlauf der Corona-Krise sichtbar machen. Bisher wurden im Zeitraum vom 30. März bis 25. August neun Befragungen durchgeführt. mm

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