Erstes Flugzeug mit Bio-Kerosin in Zürich gestartet

Zürich - Am Zürcher Flughafen ist erstmals eine Maschine mit einem Gemisch aus herkömmlichem und nachhaltigem Flugzeugtreibstoff betankt worden. Diese Möglichkeit steht Geschäftsflugzeugen während des Weltwirtschaftsforums zur Verfügung.

Am Flughafen Zürich ist am Montag erstmals eine Geschäftsmaschine mit einer Mischung aus nachhaltigem und herkömmlichem Kerosin betankt worden. Mit diesem Gemisch können Geschäftsmaschinen für die Dauer des Weltwirtschaftsforums in Davos befüllt werden. Laut einer Medienmitteilung der Flughafen Zürich AG wurde dies durch die Zusammenarbeit mit Jet Aviation und dem finnischen Hersteller von erneuerbarem Flugzeugtreibstoff Neste möglich. Neste MY Renewable Jet Fuel soll die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilem Kerosin um bis zu 80 Prozent reduzieren. 

Regenerative Biokraftstoffe für Flugzeuge, sogenannte Sustainable Aviation Fuels (SAF), werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Raps-, Palm- oder Jatrophaöl oder aus Algen hergestellt. Sie seien nahezu CO2-neutral und daher „ein vielversprechender Ansatz für einen klimafreundlicheren Luftverkehr“, so die Medienmitteilung.

Bislang muss SAF aus dem Ausland importiert werden. Die SAF-Premiere zeige jedoch, dass es grundsätzlich möglich ist, eine funktionierende Lieferkette zu etablieren. Jedoch seien von der Logistik über den Import bis hin zur Verteilung vor Ort „beträchtliche Hindernisse zu überwinden, bevor eine Maschine an einem Schweizer Flughafen SAF tanken kann“, so der Leiter Umweltschutz bei der Flughafen Zürich AG, Emanuel Fleuti. Auch Joao Martins, Senior Director und GM von Jet Aviations FBO Operations in Zürich betont, dass es monatelanger Vorbereitung bedurft habe.

Noch sind SAF rund drei- bis viermal teurer sei als herkömmliche Flugzeugtreibstoffe. „Der erstmalige Einsatz von SAF am Flughafen Zürich ist deshalb auch als Anstoss für die Politik zu verstehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Verbesserung der Verfügbarkeit und Marktfähigkeit von SAF erlauben“, so die Flughafen Zürich AG in ihrer Medienmitteilung. mm

Zurück zur Übersicht