Tobias Langenegger und Sibylle Marti wurden 2015 in den Kantonsrat gewählt. Seit Juni 2022 präsidieren sie gemeinsam die SP-Fraktion. Tobias Langenegger ist zweifacher Vater, Ökonom und Partner bei der Ampio Partizipation GmbH. Sibylle Marti ist Mutter eines sechsjährigen Sohnes und als Historikerin an der Universität Bern tätig.
Herr Langenegger und Frau Marti, welches politische Thema beschäftigt Sie derzeit beson-ders?
Ein zentrales Thema ist für uns aktuell das Fehlen von bezahlbarem Wohn- und Gewerberaum. Dieses früher vorwiegend städtische Thema betrifft inzwischen den ganzen Kanton. Es gibt kaum noch preisgünstigen Wohn- und Gewerberaum, was zu grossen Verdrängungsprozessen führt. Dies führt auch zu einer Abwanderung von Fachkräften, welche die steigenden Lebenshal-tungskosten im Kanton Zürich nicht mehr finanzieren können. Deshalb setzen wir uns auf politischer Ebene dafür ein, dass Wohn- und Gewerberaum bezahlbar ist und nicht als Spekulations-objekt dient.
Was schätzen Sie besonders am Wirtschaftsstandort Zürich, was nicht?
Uns gefällt, dass im Kanton Zürich sehr unterschiedliche Unternehmungen tätig sind. Früher war der Kanton stark geprägt durch die Finanz- und Versicherungsindustrie. Heute ist die Zürcher Wirtschaft viel diverser – der IT-Bereich wurde stärker, aber beispielsweise auch der Life Sci-ence-Bereich oder die Kreislaufwirtschaft. Das zeigt, dass der Wirtschaftsstandort Zürich stark von der guten Infrastruktur und dem Service Public profitiert, so beispielsweise von der Zu-sammenarbeit mit führenden Bildungseinrichtungen (Fachhochschulen, Universität, ETH).
Wie finden Sie Ausgleich zu Beruf und Politik?
Tobias spielt Fussball und Sibylle geht wandern. Beide geniessen wir die sehr hohe Lebensqua-lität in und um die Stadt Zürich. Wir können im See und der Limmat baden, wir sind rasch im Wald und vieles ist gut mit dem Velo erreichbar. Zusätzlich geniessen wir das vielfältige kulturel-le Angebot mit Theater, Oper, Konzerten und Kino – für gross und klein.