Schweizer Kantone führen im Steuerwettbewerb

Basel/Zürich - Schweizer Kantone liegen im Wettbewerb um die Steuerbelastung für Unternehmen und Hochqualifizierte im internationalen Vergleich weit vorn. Bei Hochqualifizierten schneidet der Kanton Zug am besten ab, bei Unternehmen der Kanton Nidwalden.

Der Bak Taxation Index 2017 vergleicht die Steuerbelastung Schweizer Kantone mit internationalen Werten. Die Ergebnisse zeigen, dass Schweizer Kantone im globalen Vergleich insgesamt gut abschneiden. Bei den Unternehmenssteuern schneidet der Kanton Nidwalden (Steuerbelastung 10,1 Prozent) gleich hinter dem erstplatzierten Hongkong ab, wo die Steuerbelastung bei 9,9 Prozent liegt. Auf Platz drei und vier folgen der Kanton Appenzell Ausserrhoden (10,3 Prozent) und der Kanton Luzern (10, 6 Prozent). Am höchsten sind die Unternehmenssteuern in der Schweiz im Kanton Genf (21,4 Prozent).

Bei der Steuerbelastung von Hochqualifizierten schneidet der Kanton Zug (23 Prozent) aus der Schweiz am besten ab. Global gesehen belegt er den vierten Rang hinter Singapur (9,8 Prozent), Moskau (14,5 Prozent) sowie Hongkong (23 Prozent). Hinter Zug folgen der Kanton Obwalden (24,4 Prozent) und der Kanton Uri (25,5 Prozent). Der am höchsten besteuernde Kanton ist Neuenburg mit 37,7 Prozent.

Am stärksten ging die Steuerbelastung 2017 global gesehen in Ungarn zurück – sowohl bei den Unternehmenssteuern (-8,3 Prozentpunkte) als auch bei den Steuern für Hochqualifizierte (-2,8 Prozentpunkte). Am meisten gestiegen sind die Unternehmenssteuern in Slowenien (+1,7 Prozentpunkte) und die Steuern für Hochqualifizierte in Schweden (+1,3 Prozentpunkte). Der Schweizer Durchschnitt bei den Unternehmenssteuern sank  2017 um 0,1 Prozentpunkte. Bei den Steuern für Hochqualifizierte stieg der Schweizer Durchschnitt um 0,2 Prozentpunkte. Langfristig sind die Schweizer Steuern stärker gesunken als der internationale Durchschnitt.

 

 

Bak Economics geht davon aus, dass sich die globale Steuerlandschaft in den kommenden Jahren stark ändern wird. So dürfte sich die USA mit den geplanten Steuerreformen deutlich verbessern. Ausserdem sei zu erwarten, dass die Reform den internationalen Steuerwettbewerb anheizen wird. Dadurch dürften auch die Nachbarländer der Schweiz wie Deutschland und Frankreich unter Zugzwang geraten. Die Schweiz will ihre steuerliche Attraktivität derweil mit der Steuervorlage 17 sichern. ssp

Zurück zur Übersicht